»Die Bullen kommen!« Was folgt, ist Musik in den Ohren einiger Aktivisten: Stein - wahlweise Farbbeutel - trifft Wanne. Zumindest, wenn die Situation es nicht erfordert, schnell die Beine in die Hand zu nehmen, etwa wenn es sich um Wannen in Mehrzahl handelt. Die klassische Wanne gehört nach Berlin und erlangte auch durch die vielen Bilder des Karikaturisten Gerhard Seyfried Symbolwert. Bis zu acht oft gepanzerte Bereitschaftspolizisten transportiert die Wanne zu ihren Einsätzen. Dabei ist sie ein hohes Gut, selbst das Anspucken des Blechs hat schon zu empfindlichen Geldstrafen geführt. In Diskussionen wird leidenschaftlich gestritten über den Kipppunkt, der Moment also, wo sie längsseits auf dem Asphalt landet. In Berlin ist die klassische Wanne - das T2-Modell von Mercedes-Benz mit vergitterten Fenstern - übrigens nur noch selten zu sehen. Der Dinosaurier des Straßenkampfes wurde überwiegend durch neue »Grus« ersetzt, wie die Beamten ihre »Gruppenkraftwagen« nennen sollen. Laut Medienberichten sind die neuen nicht so toll. In der alten Wanne sei jedenfalls mehr Platz gewesen. Schneller raus kam man auch. Und: Der breite Mittelgang war nicht einsehbar und eignete sich hervorragend dazu, Festgenommene bäuchlings auf den Boden zu werfen und mit Fäusten und Stiefeln zu bearbeiten, ohne dass es draußen jemand mitbekam. had
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1024591.folge-wanne.html