nd-aktuell.de / 13.09.2016 / Brandenburg / Seite 12

Geschäftsfeld Gesundheit wird Jobmotor

Potsdam. Brandenburgs Gesundheitswirtschaft entwickelt sich immer mehr zu einem regionalen Jobmotor. Im vergangenen Jahr waren rund 145 000 Menschen in diesem Bereich beschäftigt, 15 000 mehr als 2008, wie aus der Antwort des Potsdamer Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion hervorgeht. Seit 2008 stieg der Anteil der Bruttowertschöpfung an der Gesamtwirtschaft um zwei Prozentpunkte auf fast elf Prozent. In der Gesundheitsbranche sind mittlerweile mehr als 13 Prozent aller Erwerbstätigen Brandenburgs tätig.

Zur Gesundheitswirtschaft gehören außer Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen auch medizintechnische Berufe, die Pharmazeutik oder das Gesundheitshandwerk, wie etwa Augenoptiker. Auch Dienstleistungen, wie Fitness und Wellness, alternative Heilmethoden und Präventionskurse zählen dazu.

Der Beschäftigungszuwachs entstand fast ausschließlich auf dem von der gesetzlichen Krankenversicherung finanzierten, sogenannten ersten Gesundheitsmarkt, während der privat finanzierte, zweite Gesundheitsmarkt die Jahre über mit rund 24 000 Erwerbstätigen stagnierte.

Um das Wachstum dieses Wirtschaftszweiges zu beschleunigen, setzt die Landesregierung auf eine stärkere Profilierung der Mark als Gesundheitsregion und auf eine Vernetzung von touristischen und medizinisch-therapeutischen Dienstleistern, wie es in der Antwort an die SPD weiter heißt. Laut einer sogenannten Potenzialstudie aus dem vergangenen Jahr verfügt Brandenburg mit seiner Wellness-Hotelerie, Heilbädern und Kurorten über gute Voraussetzungen für den gesundheitstouristischen Markt.

Diesem Ziel dient auch ein Masterplan, den Brandenburg mit Berlin 2014 für die nächsten Jahre vereinbart hat. Danach soll die Hauptstadtregion zum führenden deutschen Gesundheitsstandort entwickelt und auch international stärker vermarktet werden. Aktuelle Trends in der Forschung sollen früher als von den Wettbewerbern erkannt und entwickelt werden. Zugleich soll die breitgefächerte Wissenschaftslandschaft in beiden Bundesländern genutzt werden, um neue Produkte und Dienstleistungen der Gesundheitswirtschaft zu entwickeln. dpa/nd