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Folge 137: Queerfeminismus

Lexikon der Bewegungssprache

  • Lesedauer: 1 Min.

Wer versucht herauszufinden, was es mit Queerfeminismus auf sich hat, stößt auf Erklärungen in einer Sprache, die so lebendig ist wie Latein, aber nicht so logisch. Bedeutungsschwangere Unterstriche und Wort_würste sind dabei ebenso zu verkraften wie Neologismen und grammatikalische Unaussprechlichkeiten. Als wäre nicht der Sachverhalt schon kompliziert genug! Denn Judith Butler sagte einst, nicht nur das soziale Geschlecht (gender) sei konstruiert, sondern auch das biologische Geschlecht (sex). Tatsächlich lassen sich mit Alice Schwarzers »kleinem Unterschied« unsichtbare Geschlechtsmerkmale, sexuelle Vorlieben, Identitäten, Zuschreibungen, Machtverhältnisse und individuelle Zurichtungen nicht hinreichend erklären. Wer den klassischen Geschlechternormen von Frau oder Mann nicht entspricht, wer ein Handicap hat oder durch seine Hautfarbe auffällt, wer Haare hat, wo andere keine haben, wer anders liebt oder sich anders kleidet, gilt heute noch schnell als »sonderbar« - und nicht nur auf dem Schulhof schlicht als »schwul«. Die Übersetzung für beides ist »queer«. Queerfeminismus ist Feminismus für alle, auch für Queers. rst

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