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Die Wahl in Berlin hat den Klebetest bestanden. Als die Österreicher jüngst einen Rückschlag der Demokratie durch Verschiebung ihrer Präsidentenwahl erlitten, weil die Briefwahlumschläge nicht klebrig genug waren, hörten Wahlverantwortliche in Berlin die Alarmglocken läuten. Der Berliner ist sensibel, was die Verschiebung von Terminen angeht. Hektisch wurden alle politischen Klebeflächenbereiche überprüft, Haltungsnoten neu vertont, an Politikerstandflächen gerüttelt und natürlich: nahezu öffnungssichere Umschläge mit Wahlwerbung an die Haushalte verschickt. Darin waren Botschaften mit guten Haftungseigenschaften rutschfest verstaut, die auf feste Wählerbindung zielten. Dem Wechselwähler wurden Leimproben angeboten, auf denen er einige Schritte gehen konnte. Es ging um enges Miteinander und um Zusammenhalt, nur Pech und Schwefel wurden weitgehend ausgespart. Für die Zeit nach der Wahl bleibt es freilich dabei: Parteien übernehmen keine Haftung. uka
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