Auf zum letzten Baustellenblick

Ein halbes Jahr vor Eröffnung der IGA 2017 in Marzahn wächst jede Menge in die Höhe

  • Steffi Bey
  • Lesedauer: 4 Min.

In einem halben Jahr öffnen sich die Tore zur IGA Berlin. Von diesem blühenden Großereignis in der Hauptstadt versprechen sich vor allem die Organisatoren, der Senat und natürlich der Bezirk Marzahn-Hellersdorf eine Menge Positives. Mit rund zwei Millionen Besuchern aus dem In- und Ausland wird gerechnet, mit reichlich Aha-Effekten und viel Werbung für den oft zu Unrecht gescholtenen Bezirk am Stadtrand.

Was die Verantwortlichen dazu bislang auf Bürgerversammlungen, in Gesprächen und während der Baustellenführungen präsentierten, ist auf jeden Fall vielversprechend.

An 186 Tagen, vom 13. April bis 15. Oktober 2017, wird in und um die Gärten der Welt geladen: Freilichtbühne, Aussichtsplattform, Seilbahn, Wassergärten, Tropenhalle - zwischen diesen neuen Attraktionen wächst ein Meer aus Blumen.

Bislang konnten Interessierte das aktive Baugeschehen zwischen Blumberger Damm, Eisenacher- und Hellersdorfer Straße direkt vor Ort verfolgen. Doch damit ist nach dem 16. Oktober Schluss: An diesem Tag führt die IGA Berlin 2017 GmbH ihr traditionelles Herbstfest durch. Auch die Baustelle können die Gäste am kommenden Sonntag von 10 bis 18 Uhr noch einmal erkunden. Nach diesem letztmaligen Blick auf die entstehende IGA schließen die Gärten der Welt dann bis zur Wiedereröffnung ihre Pforten.

»Wir liegen gut im Zeitplan und zeigen den Gästen am 16. Oktober sehr gerne die Baufortschritte«, sagt Larissa Mayer vom Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehört unter anderem das moderne Besucherzentrum am Blumberger Damm, das im Rohbau bereits fertig ist. Auch die Stützen für die spektakuläre Aussichtsplattform »Wolkenhain« auf dem Kienberg stehen schon. Auf die 100 Meter hohe Erhebung können Gäste der IGA nächstes Jahr mit Berlins erster Seilbahn schweben. Derzeit wird die Anlage getestet und geht in den Probebetrieb. Das Personal wird gemeinsam mit Höhenrettungsteams der Berliner Feuerwehr geschult. »Alle drei Seilbahnstationen werden momentan begrünt«, berichtet Larissa Mayer.

Im Bau ist außerdem die Freilichtbühne, der Rohbau der Tropenhalle steht und für das Informationszentrum gab es kürzlich den ersten Spatenstich.

Bis November kommen rund 300 000 Blumenzwiebeln für Narzissen, Tulpen und Zierlauch in die Erde. Die meisten, etwa 40 000 Stück, werden neben den Wassergärten gesteckt. In den nächsten Wochen pflanzen die Gärtner außerdem verschiedene Gehölze sowie Stauden und Rosen. Sie kümmern sich auch um den Winterschutz der Pflanzen.

An der L 33, in der brandenburgischen Gemeinde Hoppegarten, wird an einem temporären Parkplatz gebaut. Rund 3000 Stellflächen für Pkws und 70 für Reisebusse entstehen. Per Shuttle werden ab Frühjahr IGA-Besucher von dort zum Ausstellungsgelände gebracht. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, kann bequem mit der U-Bahnlinie 5 bis zur Station Neue Grottkauer Straße fahren. Ende 2016 bekommt sie den Namen Kienberg - Gärten der Welt. In unmittelbarer Nähe befindet sich einer der IGA-Haupteingänge.

Ende September hat der Kartenverkauf für die erste Internationale Gartenausstellung in Berlin begonnen. »Wir sind sehr zufrieden mit dem Ticket-Start«, erklärt Larissa Mayer. Konkreter möchte sie derzeit nicht werden, denn eine öffentliche Einschätzung gebe es erst in einigen Monaten.

Eine Tageskarte kostet 20 Euro, einschließlich Seilbahnfahrten. Arbeitslose, Studierende, Auszubildende und Schwerbehinderte zahlen 18 Euro. Günstig ist der Besuch für Familien: Kleine Gäste bis einschließlich sechs Jahre zahlen nichts. Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 17 Jahren kommen für fünf Euro auf das Gelände. Ab 17 Uhr kostet der normale Eintritt auch nur noch zehn Euro. Karten sind unter anderem an Kassen der Grün-Berlin-Parkanlagen, in Kundenzentren der S-Bahn und der BVG sowie an mehreren Vorverkaufsstellen in Berlin und Brandenburg erhältlich. Nähere Auskünfte unter www.iga-berlin-2017.de oder unter Telefon: 700 906 519.

Marzahn-Hellersdorfs Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU) bekräftigt noch einmal, dass nach der IGA »alle Wege um und auf dem Kienberg wieder öffentlich zugänglich gemacht werden und der Zaun wegkommt«.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal