nd-aktuell.de / 10.10.2016 / Politik

Erdogan will Gerichtsverfahren

Türkischer Präsident legt Beschwerde gegen Einstellung von Böhmermann-Ermittlung ein / Generalstaatsanwaltschaft in Koblenz muss nun entscheiden

Mainz. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat Beschwerde gegen die Einstellung der strafrechtlichen Ermittlungen gegen den ZDF-Moderator Jan Böhmermann eingelegt. Die Beschwerde wurde durch einen Rechtsanwalt Erdogans im Namen des türkischen Staatschefs erhoben und ging am Sonntag bei der Staatsanwaltschaft Mainz und der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz ein, wie die Leitende Oberstaatsanwältin Andrea Keller am Montag in Mainz mitteilte.

Die entsprechenden Akten werden demnach nun der Generalstaatsanwaltschaft in Koblenz zugeleitet, die über die Beschwerde zu entscheiden hat. Die Staatsanwaltschaft Mainz hatte ihre Ermittlungen gegen Böhmermann wegen Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhaupts in der vergangenen Woche eingestellt.

Der Satiriker hatte Ende März in der ZDF-Sendung »Neo Magazin Royale« ein umstrittenes Schmähgedicht auf Erdogan verlesen. Die Mainzer Ermittler kamen letztlich zu dem Schluss, dass er damit den türkischen Staatspräsidenten strafrechtlich nicht beleidigt hatte. Agenturen/nd