nd-aktuell.de / 29.10.2016 / Kultur / Seite 29

Albtraum

Udo Bartsch

»Öffnet auf keinen Fall das Zauberbuch des Wahnsinns!«, wird den Zauberlehrlingen eingeimpft. Allerdings ist die Verlockung groß. Doch in dem Folianten sind etliche Monster eingesperrt. Oder genauer gesagt: Sie waren es. Jetzt springen sie heraus, und wir kleinen Deppen müssen zusehen, wie wir den Albtraumatlas bekommen.

Um die zahlreichen Flüche abzuwehren, müssen die Spieler vereint Karten bestimmter Farben und Werte spielen. Jeder besitzt ein Grundarsenal von Zaubern, mit denen er Karten nachziehen oder anderen Novizen zur Verfügung stellen darf. Doch auch Zauber zu aktivieren kostet Karten, ebenso wie der Erwerb besserer Tricks und höherer Kartenwerte. Zu wenig davon, was man gerne tun würde, ist möglich. Und das nächste Monster kommt bestimmt ...

»Das Grimoire des Wahnsinns« ist ein intensives kooperatives Gruppenerlebnis. Die Zauberlehrlinge verwickeln sich in hitzigen Diskussionen, wer wann was ausspielen, was kaufen, was abwerfen soll. Sie knobeln gemeinsam Zugfolgen aus und sind trotz aller Berechnung nicht vor üblen Schicksalsschlägen gefeit. Dieser Zauberwälzer voller Überraschungen lässt sich nie vollständig beherrschen.

»Das Grimoire des Wahnsinns« von Mixime Rambourg, iello / Heidelberger Spieleverlag, zwei bis fünf Spieler ab 14 Jahre, ca. 35 Euro.