nd-aktuell.de / 07.11.2016 / Kultur / Seite 15

Mosekunds Montag

Wolfgang Hübner

Zum Jahrestag der einzigen Revolution, die in Herrn Mosekunds Anwesenheit stattgefunden hat, wollte er mit einem Bekannten eine Podiumsdiskussion besuchen. Da er beträchtliches Interesse vermutete, ging er frühzeitig los und reihte sich in die Schlange derer ein, die vor dem Veranstaltungsgebäude auf Einlass warteten. Plötzlich ging ein heftiger Herbstschauer nieder; sodann preschte ein Bus durch eine Regenpfütze und durchnässte Herrn Mosekund auch noch seitwärts. Wenig später schien wieder die Sonne, und als Herrn Mosekunds Bekannter eintraf, fragte er: »Wie sehen Sie denn aus?« - »Ich glaube«, antwortete Herr Mosekund, »wer zu früh kommt, den bestraft das Leben auch.«