Schaffner verkaufte Tickets, die es gar nicht gab

  • Lesedauer: 1 Min.

Bonn. Zwei Jahre lang hat ein Schaffner der Deutschen Bahn einen schwunghaften Handel mit gar nicht existierenden Fahrscheinen betrieben. In dieser Woche verurteilte das Amtsgericht Bonn (NRW) den 26-Jährigen wegen gewerbsmäßiger Untreue und Betrugs zu einem Jahr und neun Monaten Haft. Weil der Mann vorbestraft ist, gab es keine Bewährung. Eine 28-jährige Komplizin kam mit 9600 Euro Geldstrafe davon. Der Zugbegleiter bot in einem Internet-Mitfahrportal Anteile von Gruppentickets zu einem günstigen Preis an. Kurz vor Antritt der Reise schrieb er seinen Kunden, dass er als Gruppenleiter nicht mitfahren könne, aber der Schaffner wüsste Bescheid. Der Schaffner war er selbst, so dass die Masche lange nicht auffiel. Erst als sich ein Kollege, der zufällig im Waggon des Angeklagten kontrollierte, über die vielen Schwarzfahrer und deren Ausreden wunderte, platzte der Schwindel. Insgesamt hatte der fristlos gekündigte Zugbegleiter in 881 Fällen einen Schaden von rund 96 000 Euro bei seinem Arbeitgeber angerichtet. Er selbst hatte laut Urteil mit dem Tickettrick etwa 22 000 Euro in die eigene Tasche gewirtschaftet. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal