nd-aktuell.de / 26.11.2016 / Kultur / Seite 20

Nachrufe

Hernán Ordoñez

1971 - 20. 11. 2016

Seine Hörer kannten den peruanischen Journalisten Hernán Choquepata Ordoñez vor allem als »Randy«. In der Radioshow »Habla el Pueblo« (Es spricht das Volk) gab er unzufriedenen Bürgern das Wort, die nicht selten Kritik an der Arbeit lokaler Politiker übten. Auch Randy selbst nahm kein Blatt vor den Mund. Am 20. November wurde Hernán Choquepata Ordoñez während einer Musiksendung durch einen Kopfschuss getötet. Nach Informationen von »Reporter ohne Grenzen« war mindestens eine bewaffnete Person in die Radiostation eingedrungen und hatte auf den Moderator geschossen. Er starb wenig später auf dem Weg ins Krankenhaus.

Eine Woche vor seinem Tod, so schreibt die Organisation, habe er starke Kritik an den Bürgermeistern der Bezirke Camaná und Mariscal Cáceres geübt. Kollegen erzählten, Randy habe schon in der jüngeren Vergangenheit Morddrohungen bekommen. Emmanuel Colombié von »Reporter ohne Grenzen« sagte zu dem Tod des Journalisten: »Die Ermittler müssen den Verdacht, dass der Mord im Zusammenhang mit seinem Beruf steht, sehr ernst nehmen.« Die Tat sei ein Angriff auf die gesamte Presse des Landes. Peru belegt auf der Liste der Pressefreiheit den 84. Platz. Nicht selten bleiben Verbrechen an Journalisten in dem Andenstaat straflos. jos

Klym Tschurjumow

19. 2. 1937 - 14. 10. 2016

Alljährlich werden heutzutage etwa 20 Kometen entdeckt. Anders als bei Planeten werden deren Entdecker damit kaum noch so bekannt wie seinerzeit der britische Astronom Edmond Halley. Da nimmt es nicht wunder, wenn der Tod eines solchen Entdeckers erst mit erheblicher Verspätung bekannt wird. Die Rede ist von dem ukrainischen Astronomen Klym Tschurjumow. Der hatte 1969 auf Fotos, die Swetlana Gerassimenko am Institut für Astrophysik von Alma-Ata (heute Almaty, Kasachstan) gemacht hatte, einen Kometen entdeckt: 67P/Tschurjumow-Gerassimenko. Und der wurde nur berühmt, weil er Jahrzehnte später zum Ziel der europäischen Kometensonde »Rosetta« auserkoren ward.

Tschurjumow erforschte nach dem Studium der Physik und Astronomie auf einer Polarstation Vorgänge in der Ionosphäre und beschäftigte sich später mit Kometen. 1986 gelang ihm zusammen mit Valentin Solodownikow die Entdeckung von C/1986 N1 Tschurjumow-Solodownikow. Ab 1998 war Tschurjumow Professor an der Kiewer Uni und wurde 2004 Direktor des Planetariums der ukrainischen Hauptstadt. StS