60 Minuten in der Wand
nd-Autor Alexander Richter stand hoch über Grindelwald mitten in der Eiger Nordwand
Punkt 11 Uhr öffnet Kurt das schmale Fenster nach innen. Das ist Teil einer Nottür, die mit wuchtigen Eisenankern fest mit dem harten Fels verbunden ist. Drei Minuten sind wir draußen und stehen mitten in der Wand. Nicht in irgendeiner Wand. Ich stehe in der Wand der Wände. Am legendären Stollenloch 3.8 in der berühmtesten Nordwand der Welt. Eine Wand, die niemals die Sonne sieht. An der das Wetter von einer Minute auf die andere umschlagen kann. Und an der in der Geschichte des Alpinismus über 60 Bergsteiger den Tod fanden. Eine Wand, die Respekt fordert und meinen Puls deutlich beschleunigt. Ich stehe an der Eiger Nordwand!
Warum ich mit weichen Knien hier stehe, hat einen einfachen Grund. Ich hatte das Buch »Eiger extrem« gelesen, das spannend wie ein Krimi die Geschichte der Besteigung der Wand auf der Direktroute, 1800 Meter steil bergauf, beschreibt. Vor genau 50 Jahren war das. Zwei Teams waren im Rennen. Ein Abenteuer, das...
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