Ein Ereignis in Glas und Stahl

Vor 90 Jahren wurde das von Walter Gropius entworfene Dessauer Bauhaus eröffnet

Bauen, hat Walter Gropius einmal gesagt, »heißt Ereignisse schaffen«. In Dessau lieferte der damals 43-jährige Architekt im Jahr 1926 die Probe aufs Exempel. Am 4. August wurde auf einer zuvor unbebauten Fläche jenseits des Bahnhofs das von ihm entworfene neue Bauhaus eingeweiht - ein Ereignis in Glas und Stahl. Zur Eröffnung reisten 1500 Gäste an; zwei Tage lang gab es Theater, Ausstellungen und Begeisterung. Aber auch Monate später noch gaben sich bis zu 200 Besucher in der Woche die Klinke in die Hand. Sie seien von Formsprache und Raumerlebnis beeindruckt gewesen, sagt Werner Möller, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Bauhaus Dessau: »Es herrschte viel Euphorie über eine völlig neuartige Lösung von Bauaufgaben.«

In Dessau bauen müssen hatte das Bauhaus, weil es von seinem bisherigen Sitz in Weimar vertrieben worden war: durch die erstarkte extreme Rechte, die in der 1919 gegründeten Kunstschule eine »undeutsche« Einrichtung...


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