Delhi und Islamabad für Dialog

Neue Abkommen in Vorbereitung

  • Hilmar König, Delhi
  • Lesedauer: 2 Min.
Der indische Außenminister Mukherjee übergab bei seinem ersten Besuch in Pakistan am Wochenende Premier Aziz eine Einladung zum südasiatischen Gipfel im April in Delhi.
Pakistans Präsident General Musharraf hatte mit seinen Vorschlägen über eine »Selbstverwaltung« des geteilten Kaschmirs für brisanten Gesprächsstoff gesorgt und Indiens Premier Singh die Erwartungen weiter hochgeschraubt mit der Bemerkung, er wünsche sich so vertrauensvolle Nachbarschaftsbeziehungen, dass beide Nationen eines Tages einen Vertrag über Frieden, Sicherheit und Freundschaft abschließen könnten. Mukherjees Besuch mag ein kleiner Schritt dorthin gewesen sein. Wie Präsident Musharraf am Wochenende betonte, hätten die Vertrauen bildenden Maßnahmen der letzten Jahre eine günstige Atmosphäre für die Lösung aller anstehenden Fragen geschaffen. Das im Vorjahr gegründete Gremium »Gemeinsamer institutioneller Mechanismus gegen Terror« soll im März zu seiner ersten Sitzung zusammentreten. Im Februar tagt die 1983 gegründete gemeinsame Kommission Indien-Pakistan. Bis dahin sollen die Abkommen zur Reduzierung des nuklearen Risikos, über Visaerleichterungen, beschleunigte Rückkehr von unbeabsichtigten Grenzverletzern und zur Minimierung von Zwischenfällen auf See unterschriftsreif sein. Heute beginnt die gemeinsame Begutachtung des umstrittenen Marschlandes Sir Creek im Golf von Kutch. Die Festlegung einer verbindlichen Grenze in diesem Gebiet gehört zu den offenen bilateralen Fragen. Unerwartet kam die Zusicherung Musharrafs, Familien von indischen Kriegsgefangenen aus den Jahren 1965 und 1971 die Einreise nach Pakistan zu erlauben. Die militante Befreiungsfront von Jammu und Kaschmir (JKLF, Amanullah-Khan-Gruppe) dagegen erklärte, sie werde sich jeglicher Lösung widersetzen, die nicht auf dem Willen der Kaschmiren basiert.
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