Heuchelei

  • Peter Kirschey
  • Lesedauer: ca. 1.0 Min.
Die Amerikanisierung Deutschlands macht Fortschritte. Nun ist die Scientology-»Kirche«, ein klassisches US-Produkt, in Berlin angekommen. Von hier aus will die gut durchorganisierte Sekte das Land erobern, Fäden ziehen zur politischen Machtzentrale und den Unternehmensverbänden. Und willige Schäfchen einfangen. Mit der neuen Scientology-Zentrale ist auch wieder einmal die Stunde der Heuchler gekommen. Politiker aller Farben schreien auf: Der Verfassungsschutz soll es richten, die »Kirche« unter Beobachtung nehmen. Die da hysterisch reagieren, wissen nicht, was sie sagen. Das Scientology-Unternehmen zu beobachten, heißt: V-Leute einschleusen, die sich dann über viele Jahre von Stufe zu Stufe über die »Brücke zur völligen Freiheit« vorarbeiten. Erst, wenn sie ziemlich weit oben sind, haben sie Einblick in die finsteren Seiten von Scientology. Und ob sie dann noch als Quellen zu gebrauchen sind, ist zweifelhaft. Bei der NPD ging das bekanntlich gründlich in die Hose. Und Scientology ist, dank Amerika, ein ganz anderes Kaliber. Im Grunde macht Scientology nichts anderes, was andere auch tun: Heilsversprechen abgeben, gnadenlos Abkassieren und die Leute unter Druck setzen. Wie ist das mit Energiekonzernen, Banken, Unternehmen mit ihrer unbegrenzten Macht? Scientology in den Farben des Kapitalismus. Man muss der Sekte auf die Finger schauen. Doch es ist Irrglaube, das Probl...

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