unten links

  • Lesedauer: 1 Min.

Nach einem Terrorakt Tränen zu vergießen, fällt nicht jedem leicht. Wer es doch kann und dies öffentlich demonstriert, gerät schnell in den Verdacht, es seien Krokodilstränen, die da kullern. Gänzlich verpönt ist es aber, nach einem tödlichen Anschlag Tränen - zu lachen. Darf man denn Witze machen nach dem Weihnachtsmarktmassaker? Nein. Es sei denn, man pflegt ein Image als emotionaler Krüppel. Schon Freud wusste schließlich, dass »der humoristische Lustgewinn aus erspartem Gefühlsaufwand hervorgeht«. Er behauptete allerdings auch, dass diese Art der »Abwehr« die reifste sei. Schnell hat sich die Online-Kondolenzgemeinde, die vor kurzem noch Charlie war, darauf geeinigt, unter dem Hashtag »Ich bin ein Berliner« um die Opfer vom Breitscheidplatz zu weinen. Und fast ebenso schnell war der alte Kennedy-Satz mal wieder mit einem »Berliner« Pfannkuchen illustriert. Geschmacklos? Im Gegenteil. Lachsalven sind heilsam, Gewehrsalven nicht. mha

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal