»Wir leben hier, jeden Tag«

Johannes Bobrowski in Friedrichshagen, vorgestellt von Klaus Völker

Ein Haus am Rande der Stadt, roter Backstein mit weißen Pilastern. Hier, in Berlin-Friedrichshagen, hat er gewohnt. Eine stille Straße mit Kopfsteinpflaster, damals noch nicht so dicht von Autos gesäumt, gegenüber einst lauter Schrebergärten: Ahornallee 26. Von hier ist er morgens aufgebrochen, um mit der S-Bahn in den Altberliner, später den Union-Verlag zu fahren. Der Weg zum Bahnhof nicht allzu weit. Arbeitsbeginn: 7.45 Uhr. Um 17 Uhr war Schluss, sonnabends um zwölf. Wenn zwischendurch Zeit war, feilte er an Versen, die ihm unterwegs eingefallen waren. Die Schublade, in der die Manuskriptblätter lagen, blieb dann offen für den Fall, dass jemand an der Tür klopfte. Zum Schreiben blieb meist nur das Wochenende.

Sein Zimmer, das Gerhard Wolf 1971 in einem Buch so anschaulich beschrieben und Roger Melis mit seinen Fotos eindrucksvoll dokumentiert hat (zuletzt, erweitert, im Verlag Das Arsenal erschienen), konnte man bis vor ein paar Jah...


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