nd-aktuell.de / 04.01.2017 / Berlin

Ins Zentrum gerückt

Das Berliner Schloss prägte jahrhundertelang die Stadt. Nach schweren Kriegsschäden 1950 gesprengt, entsteht es nun als Humboldt-Forum in zeitgemäßer Funktion neu. Städtischer Mittelpunkt aber war das Stadtschloss, wie man es seit dem 19. Jahrhundert nannte, aber nicht von Anfang an. Erst der Große Kurfürst und die preußischen Könige rückten es durch den nach Westen gerichteten Ausbau ihrer Landeshauptstadt vom Rand in die Mitte.

Eine Sonderausstellung im Ephraim-Palais widmet sich auf drei Etagen dem Berliner Schloss und seiner Bedeutung für die Stadt und ihre Bewohner. Zeitgenössische Grafiken, Gemälde und Pläne zeigen, wie es zum städtebaulichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zentrum wurde. Fragmente des zerstörten Schlosses aus der Sammlung des Stadtmuseums Berlin erinnern an die verlorene Pracht des barocken Repräsentationsbauwerks, mit dem der erste Preußenkönig seinen Anspruch auf die Krone untermauerte. Großformatige Stadtmodelle und mediale Präsentationen sollen das schnelle Wachstum der Stadt vermitteln, dem nicht zuletzt gezielt angeworbene Zuwanderer Impulse gaben. Objekte aus der Zeit von 1650 bis 1800 erzählen vom Leben der Menschen in dieser Epoche, die für Berlin einmal mehr eine Zeit des Auf- und Umbruchs war. Die Besucher lernen nicht nur die Hofgesellschaft, sondern auch Handwerker und Zugereiste kennen, die den Wandel mitgestalteten. nd

Bis 23.4., Ephraim-Palais, Poststraße 16, Mitte