nd-aktuell.de / 14.01.2017 / Kultur / Seite 9

Jo Gauck

Hamburg hat jetzt ein neues Wahrzeichen: die Elbphilharmonie, die der Noch-Bundespräsident Joachim Gauck in einer Anwandlung von kindlicher Heiterkeit, die sonst nur Menschen mit beginnender Demenz eigen ist, am Donnerstag bei seiner Eröffnungsrede »Elphi« genannt hat. Folgen wir seinem Vorbild und nennen den ollen Pastor aus dem Norden jetzt nur noch Achim oder, besser noch: Jo.

Jo, Jo - ein anderes großes Wahrzeichen wirst Du nicht mehr einweihen dürfen. Der große Berliner Großflughafen (BER) schickt sich an, es seinem großen Vorbild, dem Dom zu Kölle gleich zu tun. Dessen Fertigstellung zog sich immerhin 600 Jahre hin, da hat der BER noch einiges aufzuholen - an ihm wird erst seit etwas mehr als zehn Jahren herumgepfuscht. Zur Zeit wird in Berlin das Gerücht gestreut, dass im Frühjahr 2018 die große Eröffnungsparty gefeiert wird. Jo Gauck ist dann schon nicht mehr Bundespräsident und Angela Merkel vielleicht auch nicht mehr Kanzlerin. In der Hauptstadt gilt es vielen mittlerweile als unwahrscheinlich, dass der Bau je fertig wird.

Dass sich die Pessimisten da mal nicht irren! Schon der gute alte Heinrich Heine ging fehl, als er bezüglich des Wahrzeichens von Köln prophezeite: »Er wird nicht vollendet, der Kölner Dom,/ Obgleich die Narren in Schwaben/ Zu seinem Fortbau ein ganzes Schiff/ Voll Steine gesendet haben.«

Man sollte den Fleiß und Einfluss der Schwaben nie unterschätzen! jam Foto: imago/Thorsten Baering