Machtkampf in Gambia friedlich gelöst

Ex-Präsident Jammeh verlässt das Land

  • Lesedauer: 2 Min.

Banjul. In Gambia ist ein wochenlanger Machtkampf um die Staatsspitze ohne Blutvergießen gelöst worden. Der langjährige Präsident Yahya Jammeh gab unter internationalem Druck nach 22 Jahren die Macht ab und verließ das Land. Der 51-Jährige hatte die Wahl im Dezember verloren, wollte das Ergebnis aber nicht akzeptieren. Andere afrikanische Staaten drohten, Jammeh gewaltsam abzusetzen. Der gewählte Präsident Adama Barrow war bereits am Donnerstag in der gambischen Botschaft in Senegal vereidigt worden und will nach Gambia zurückkehren, sobald die Sicherheitslage dies zulässt.

Es sei nicht nötig, einen einzigen Tropfen Blut zu vergießen, betonte Ex-Präsident Jammeh in einer Fernsehansprache. »Ich bin dankbar, dass bisher kein einziges Todesopfer zu beklagen war«, sagte er. Am späten Samstagabend bestieg Jammeh ein Flugzeug nach Guinea. Von dort aus flog er ins Exil nach Äquatorialguinea, wo er am Sonntagnachmittag eintraf. Die Präsidenten von Mauretanien und Guinea, Mohammed Abdel Asis und Alpha Condé, hatten sich am Freitag um eine Einigung mit dem abgewählten Staatschef bemüht. Zuvor hatte die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas gedroht, militärisch einzugreifen.

Seinen Amtsverzicht knüpfte Jammeh allerdings an Bedingungen. Er forderte, dass ihm eine Amnestie gegen strafrechtliche Verfolgung zugesichert werde. Außerdem will er, an kommenden Wahlen in Gambia teilnehmen dürfen. Es blieb unklar, ob diesen Forderungen stattgegeben wurde. Agenturen/nd

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