Der Mann auf dem Sockel

Personalie

Im Fußball wäre wohl undenkbar, was sich in der Nacht zum Montag beim Super-Bowl-Finale in Houston zutrug: Im stolzen Alter von 39 Jahren führte Tom Brady sein Team von den New England Patriots zum Finalsieg in der National Football League gegen die Atlanta Falcons. Es war Bradys fünfter Titelgewinn und nicht wenige Beobachter wähnen ihn in der Form seines Lebens.

Noch erstaunlicher: Der Superstar des American Football hat noch nicht genug. Vor ein paar Jahren behauptete er, er werde noch spielen, bis er 40 sei, später korrigierte er auf 45, mittlerweile witzelt er nur noch bei Fragen, wie lange er noch das Ei zu werfen gedenke: »Forever!« Für immer.

Nun, für sehr, sehr lange Zeit wird Brady zumindest eine Legende seiner Sportart darstellen: Noch keiner agierte auf der Position des Quarterback so überzeugend und vor allem so erfolgreich wie Brady. Er ist der erste Quarterback, der nun über alle Finger einer Hand Super-Bowl-Ringe streifen kann. So oft gewann zuvor noch kein Football-Spielmacher die »Schüssel« (Bowl).

Brady ist der erste, der vier Mal »wertvollster Spieler« des Super-Bowl wurde. Seine nunmehr sieben Finalspiele sind eine Bestmarke, die ebenfalls noch kein Footballprofi je erreichte. Jener Dieb, der ihm nach dem Finalsieg das Trikot aus der Kabine klaute, könnte mit dem Textil schon bald Rekordpreise erzielen.

Viele der Football-vernarrten Amerikaner vergöttern Brady, der mit dem brasilianischen Model Gisele Bündchen verheiratet ist und für sich und seine Kinder eine strenge Ernährungsweise ausgewählt hat: kein Zucker, kein Weißmehl, keine Nachtschattengewächse, wenig Fleisch, alles bio. Das halte ihn jung, sagt Brady.

Der bevorstehende traditionelle Empfang des NFL-Gewinners beim US-Präsidenten beschert ihm nun ein Wiedersehen mit einem Mann, den er vor Monaten noch »einen Freund« nannte: Donald J. Trump. Seine Sympathie für den Milliardär brachte ihm so viel Kritik ein, dass Brady seither jegliches politische Statement meidet.

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