nd-aktuell.de / 10.02.2017 / Sport / Seite 18

Zum Auftakt Gold

Die deutschen Biathletinnen und Biathleten holen den Titel im Mixedrennen

Simon Schempp rauschte mit erhobenen Armen ins Ziel, jubelnd stürzten sich Vanessa Hinz, Laura Dahlmeier und Arnd Peiffer auf den deutschen Schlussläufer. Ein Traumstart in die Biathlon-WM war gelungen: Gleich im Auftaktrennen schnappte sich das DSV-Quartett in Hochfilzen das ersehnte Mixed-Gold über die 2x6 und 2x7,5 Kilometer, knapp vor Frankreich (+2,2 s) und Russland (+3,2 s).

»Das war ein enorm cooler Start für uns in die WM«, sagte Schempp im ZDF. Weltcup-Spitzenreiterin Dahlmeier strahlte: »Das ist erst meine zweite Mixed-Staffel. Es ist toll, dass wir mit der Mannschaft oben stehen.« Für ein deutsches Mixed-Quartett war es der dritte WM-Titel nach 2008 und 2010.

Hinz machte ihr Sache beim ersten Schießen prima, benötigte beim zweiten Auftritt am Schießstand allerdings zwei Nachlader. »Der Wind ist tückisch, man darf ihn nicht unterschätzen«, sagte sie. Die 24-Jährige reihte sich als Vierte hinter Italien, Olympiasieger Norwegen und Österreich ein. Mitfavorit Tschechien musste schon früh in die Strafrunde. Mit einem Rückstand von 9,8 Sekunden übergab Hinz als Sechste an Dahlmeier.

Die Weltcup-Spitzenreiterin übernahm schnell die Führung. Doch am Schießstand präsentierte sie sich ungewohnt unsicher. Liegend und stehend benötigte die 23-Jährige je zwei Nachlader, war trotzdem als Erste beim Wechsel. »Läuferisch war es gut, aber vier Nachlader sind zuviel. Ich habe versucht, was zu riskieren«, sagte sie.

Und so kam es auch: Während die Konkurrenz reihenweise patzte, glänzte Peiffer mit zwei blitzschnellen und fehlerfreien Schießeinlagen. »Ich bin total froh, dass es so gut geklappt hat«, sagte er. Mit einem Vorsprung von 21,2 Sekunden auf den zweitplatzierten Italiener Dominik Windisch übergab Peiffer an Schempp. 46,5 Sekunden lagen die Franzosen da schon zurück, Weltcup-Spitzenreiter Martin Fourcade startete die Aufholjagd, doch Schempp behielt die Nerven und benötigte nur einen Nachlader. dpa/nd