Geschlechterforschung unter Druck

Sind die »Gender Studies« Ausdruck einer Überhöhung von Identitätspolitik - und damit leichte Beute für rechtspopulistische Polemik? Von Thomas Gesterkamp

  • Thomas Gesterkamp
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Mark Lilla hat eine heftige Debatte unter US-Intellektuellen ausgelöst. Hillary Clinton und die Demokratische Partei, so schrieb der Professor für Ideengeschichte an der Columbia-Universität in der New York Times, seien wegen ihrer Fixierung auf das Thema »Diversity« gescheitert. Das ständige Ansprechen der Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe oder sexueller Orientierung habe Wähler irritiert und Donald Trump den Weg geebnet. Lilla bescheinigt dem liberalen Milieu »eine Art moralische Hysterie in Identitätsfragen«. In einem Hollywood-Film müsse jede Raumschiffbesatzung »nach den Farben des Regenbogens besetzt werden«, genauso schräg seien »die Debatten über verletzte Gefühle in Universitätsseminaren«. Er »teile zwar die Grundsätze, aber nicht die Priorität, die diesen Fragen in der Öffentlichkeit eingeräumt wird«.

Der Sound der Platte klingt bekannt. Er erinnert an den Druck, der seit einigen Jahren auf die »Gender Studies...


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