nd-aktuell.de / 28.02.2017 / Berlin / Seite 1

Raser wegen Mordes verurteilt

Nach einem illegalen Autorennen in Berlin fiel am Montag das Urteil

Berlin. Ein Jahr nach dem Tod eines unbeteiligten Autofahrers bei einem illegalen Rennen durch Berlin sind die beiden Raser wegen Mordes verurteilt worden. Das Landgericht Berlin verhängte gegen die 25 und 28 Jahre alten Angeklagten am Montag lebenslange Freiheitsstrafen. Das Urteil, das noch nicht rechtskräftig ist, könnte als Präzedenzfall gelten. In ähnlichen Fälle ergingen bisher zumeist Schuldsprüche wegen fahrlässiger Tötung. Die Angeklagten hätten den möglichen Tod eines Dritten bewusst billigend in Kauf genommen. Damit sei juristisch von einem bedingten Tötungsvorsatz auszugehen. Darüber hinaus hätten die Angeklagten das Mordmerkmal des gemeingefährlichen Tatmittels erfüllt. Das tödliche Rennen hatte die Debatte um eine Strafverschärfung für Raser befeuert. Bislang droht nur ein Bußgeld und ein kurzfristiges Fahrverbot. Der Bundesrat verabschiedete bereits Ende September 2016 eine Gesetzesinitiative, um illegale Autorennen mit Todesfolge mit bis zu zehn Jahren Gefängnis zu bestrafen. AFP/nd Seite 11