Eine Frage des Geschmacks
Die steinzeitlichen Pfahlbauten in Baden-Württemberg bekommen einen Anbau. Über dessen Stil ist man sich jedoch noch nicht einig
Vor allem morgens, bevor die Touristen anrücken, oder nachdem am Spätnachmittag die letzten wieder von dannen zogen, verströmt das Ensemble einen fast mystischen Zauber. Man wäre kaum überrascht, käme einem beim Gang über die knarrenden Stege, die entlang knorriger Geländer die 23 frühzeitlich gestelzten Holzkaten verbinden, ein pelzgewandeter Steinzeitmensch entgegen. Unbestritten bildet denn Unterruhldingen unter den 111 Fundstellen in sechs Alpenstaaten, die die Unesco als »Prähistorische Pfahlbauten« ins Weltkulturerbe einreihte, ein besonders authentisches Stück rekonstruierte Stein- und Bronzezeit.
Schon ab 1922 ragen hier die ersten wiedererstandenen Pfahlbauten in den Überlinger See. Höchst anschaulich gedenken sie den Zeiten um 4000 bis 850 v. Chr., als die Bauern die alljährlich bis drei Meter schwankenden Frühjahrspegel am Bodensee durch diese neue Konstruktion abfingen. Später kamen weitere Werkstätten und Wohnhäuser hinzu, ...
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