Hefe aus dem Baukasten

Sechs Chromosomen des beliebten Modellorganismus wurden inzwischen künstlich hergestellt - maßgeschneiderte Zellen für Biotechnologen, aber kein synthetisches Leben

  • Steffen Schmidt
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Seit Jahrtausenden nutzen Menschen gezielt zwei Mikroorganismen, um Lebens- und Genussmittel herzustellen: die Bäckerhefe (Saccharomyces cerevisiae) und Milchsäurebakterien. Die Herstellung von Bier, Wein, Brot, Käse oder Joghurt ist gewissermaßen der Ausgangspunkt der modernen Biotechnologie. Biochemikern und Genetikern hat es besonders die Hefe angetan. Denn dieser einzellige Pilz ist ein relativ naher Verwandter von Menschen und Tieren. Die Hefen zählen ebenso wie Pflanzen und Tiere zu den sogenannten Eukaryoten. In ihren Zellen befindet sich das Erbgut auf mehrere Chromosomen verteilt in einem Zellkern, und die Zellen besitzen verschiedene spezialisierte Teile (Organellen). Damit sind sie als Modellorganismus besser geeignet als andere Einzeller. Überdies dient die Hefe auch in der heutigen Biotechnologie als kleine Chemiefabrik. Das Malaria-Medikament Artemisinin etwa und ein Hepatitis-B-Impfstoff werden inzwischen mit Hilfe von H...


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