Revolution in Friedrichshain und Mitte
Einen ganzer Strauß an Veranstaltungen würdigt den Aufstand vom 18. März 1848
Kultursenator Klaus Lederer (LINKE), Abgeordnetenhauspräsident Wolfgang Wieland (SPD), die Friedrichshain-Kreuzberger Kulturstadträtin Clara Herrmann (Grüne), sie alle werden diesen Sonnabend um 15 Uhr auf dem Friedhof der Märzgefallenen in Friedrichshain sprechen.
Gewürdigt wird der Versuch der Bürger der Hauptstadt, aus der preußischen Monarchie einen demokratischen Staat zu machen. Massenarmut, Hunger, fehlende Freiheit und die Revolution in Frankreich einen Monat zuvor hatten die Berliner im März 1848 auf die Barrikaden getrieben. Mindestens 270 Zivilisten, darunter auch Frauen und Kinder, bezahlten das mit ihrem Leben. Immerhin musste König Friedrich Wilhelm IV. zur Ehrerbietung der Toten, als deren Leichname am 22. März zum damals weit vor der Stadt liegenden Friedhof gebracht wurden, seine Kopfbedeckung abnehmen.
»Wir freuen uns, dass mit Klaus Lederer diesmal auch ein Senator kommt«, sagt Melanie Dore vom Paul-Singer-Verein, der sich seit Jahren für den Friedhof am Rande des Volksparks Friedrichshain einsetzt.
Generell beobachtet Dore ein zunehmendes Interesse an der Märzrevolution von 1848. »Wir machen auch einiges dafür, dass der Friedhof mehr Aufmerksamkeit bekommt«, so Dore. Für Schüler werden beispielsweise in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Museum pädagogische Workshops und Rollenspiele angeboten.
Auch auf dem Platz des 18. März vor dem Brandenburger Tor, dessen Name auch an den Termin der ersten freien Volkskammerwahlen 1990 erinnert, wird um 13 Uhr den Toten der Märzrevolution 1848 gedacht.
Unter dem Titel »Ein revolutionärer Abend« widmet sich ab 17 Uhr das August Bebel Institut in Wedding unter anderem Küche und Liedgut in der Revolution.
www.friedhof-der-maerzgefallenen.de
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.