Mit der Seilbahn zum Wolkenhain

Letzte Vorbereitungen für das 186-tägige Internationale Gartenfestival werden getroffen

  • Steffi Bey
  • Lesedauer: 3 Min.

Es ist ein Bild wie aus dem Urlaub: Gleichmäßig und irgendwie beruhigend gleiten Seilbahnkabinen dahin. Sie schweben über das hauptstädtische Gartenschaugelände und lassen die Besucher die Landschaft aus einer neuen Perspektive erleben. Wer ab kommenden Donnerstag vom östlichen Haupteingang an der Hellersdorfer Straße das rund 100 Hektar große Ausstellungsareal erkundet, beginnt seine Tour am besten mit der Seilbahn: Hinauf auf den 102 Meter hohen Kienberg, auf dem sich jetzt das neue Wahrzeichen von Marzahn-Hellersdorf befindet: die filigrane Aussichtsplattform Wolkenhain.

Von dort oben reicht der Blick bei guter Sicht bis zum Fernsehturm, den Müggelbergen und ins Brandenburger Land. »Wundervoll finde ich auch die Aussicht auf die nahe gelegenen Wohn- und Siedlungsgebiete«, sagt Ilona Merkert. Die freundliche Dame aus Hohenschönhausen gehört zu den rund 200 Volunteers, die in den nächsten 186 Tagen als ehrenamtliche Ansprechpartner für die Gäste unterwegs sind.

Einige von ihnen waren bereits in den zurückliegenden Monaten aktiv: Sie unterstützten Baustellenführungen, kamen zu Informationsveranstaltungen oder übernahmen Aufgaben bei speziellen IGA-Events. »Das war alles sehr aufregend«, gibt die ältere Dame zu.

Etwas angespannt, aber dennoch von Vorfreude geprägt, beschrieb am Freitag Christoph Schmidt, Geschäftsführer der IGA Berlin 2017 GmbH, seine Stimmung. »Ab Gründonnerstag zeigt die Internationale Schau mit bemerkenswerten Architekturen, abwechslungsreichen Gärten aus aller Welt und naturnahen Eindrücken, wie innovative Parklandschaften zur Lebensqualität in Metropolen beitragen«, erklärte er.

Bis zur letzten Sekunde vor der Eröffnung werde noch mit Herzblut daran gearbeitet. Überall auf dem weitläufigen Gelände zwischen Blumberger Damm, Eisenacher- und Hellersdorfer Straße geht es geschäftig zu: An vielen Stellen wird nachjustiert und eingerichtet. Aktuell beginnt die Anlieferung und Ausstattung der Blumenhalle für die ersten Schauen. Rund 200 Gärtner pflanzen an diesem Wochenende den Frühjahrsflor. Parallel läuft die Montage der Schriftzüge an den Gebäuden. Im Aufbau sind die Ausstellungen zu den Gärten der Welt im Besucherzentrum und zu den Klettergärten in der Seilbahnstation. Auch das Leitsystem für die mehr als zwei Millionen erwarteten Besucher wird gerade installiert. Der Bereich »Horizonte« an der Kienbergpromenade gewinnt täglich sichtbar an Kontur.

Hinter den Kulissen nimmt das IGA-Team an wichtigen Sicherheits- und Erst-Hilfe-Schulungen teil. Und die Gästeführer wenden in Proben vor Ort ihr gelerntes Wissen an.

»Wir erwarten sehnsüchtig den Startschuss und freuen uns auf ein familienfreundliches Festival, das für alle barrierefrei zu erreichen ist und mehr als 8000 Veranstaltungen bietet«, erklärte Geschäftsführerin der Internationalen Gartenausstellung, Katharina Lohmann.

Marzahn-Hellersdorfs Bürgermeisterin Dagmar Pohle (LINKE) erwartet »einen tollen Schub, den der Bezirk mit der IGA und den vielfältigen Angeboten für Jung und Alt bekommt«. Das Beste sei auch aus ihrer Sicht die Nachhaltigkeit dieser Gartenausstellung. Rund 85 Prozent der Bauten und Anlagen auf dem gesamten Gelände bleiben dauerhaft erhalten, bestätigt auch Christoph Schmidt. Sport-Staatssekretär Christian Gaebler (SPD) kündigte am Freitag ein Pilotprojekt an, das es nach der IGA für den dann wieder öffentlich zugänglichen Kienberg geben wird. Dabei gehe es um Sport und Bewegung in der Natur mit gleichzeitigem Schutz der Natur.

Infos zur IGA unter www.iga-berlin-2017.de

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