Fliegen nach Antenne

Schmetterlinge und andere Insekten schaffen es, im stabilen Schwebeflug Nahrung aus Blüten aufzunehmen. Wie sie es dabei schaffen, selbst in tiefer Dunkelheit ihre Position zu halten, das konnten jetzt Forscher um Sanjay Sane von der Universität von Washington in Seattle zeigen. Beim Tabakschwärmer (Manduca sexta) fanden sie, dass feine Sensoren an der Wurzel der Antennen des Vierflüglers das Sehvermögen komplett ersetzen (»Science«, Bd. 315, S. 863). Während die Falter ohne ihre Antennen auf einmal rückwärts flogen und häufig Wände oder auch den Boden rammten, fanden jene, die sich weiter auf ihre Antennen verlassen konnten, zuverlässig ihren Weg. Ausschlaggebend dafür ist eine Johnstons Organ benannte Struktur an der Wurzel der Antennen. Dieses Organ enthalte Sensoren, die extrem geringe Lageveränderungen - etwa von einem Windzug oder einem falschen Flügelschlag - ans Hirn weitergeben und damit das Signal zum Gegensteuern liefern. Da die Antennen ständig vibrieren, muss das Hirn kleinste Veränderungen der Schwingungen durch die Lagaveränderungen ausfiltern. Weitere Experimente zeigten dem Team, dass die Sensoren am Fuß der Antennen sogar winzige Bewegungen einer Blüte im Nachtwind wahrnahmen und dem Hirn der Tabakschwärmer zur Ausrichtung ihres Fluges weitergaben. Angesichts der Länge ihres Saugrüssels...

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