Bush bastelt wieder

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.
Douglas Feith war die Nummer drei im Pentagon, neokonservativer Vordenker, geistiger Vater der Präventivkriegsstrategie und des Irak-Feldzuges, einer der aggressivsten Bush-Falken. Dieser einstige Staatssekretär habe »unangemessen« gehandelt, heißt es nun in einem weitgehend noch unter Verschluss gehaltenen Regierungsreport. Verheerend nannte ein Senator die Verurteilung. Das Büro von Feith agierte praktisch als eine Art Nebengeheimdienst. Es sammelte Informationen über angebliche Massenvernichtungswaffen Bagdads und fütterte damit das Weiße Haus, es setzte die Legende in die Welt, Saddam Hussein arbeite mit dem Terrornetzwerk Al Qaida zusammen. Lügen, die dann als Kriegsgrund herhalten mussten. Es scheint, als könnte sich die Geschichte wiederholen. Die Bush-Administration »bastelt am Fall Iran«, sagte jetzt Wesley Clark. Der Mann muss es wissen, er war einmal NATO-Oberbefehlshaber. Der USA-Präsident setzt am Golf ungeachtet aller Beteuerungen, man denke nicht an Krieg, auf Eskalation, und Teheran hält beim Säbelrasseln dagegen. Washington rüstet rhetorisch auf, beschuldigt Iran fast täglich, die Gewalt in Irak und in Libanon zu schüren, die Hamas mit Waffen zu versorgen. Zugleich erteilte Bush seinen Truppen die Lizenz zum Töten vorgeblicher iranischer Agenten im Zweistromland und ließ einen zweiten Flugzeugträger in der Region stationieren. Douglas Feith hat in Washington noch immer einen Bruder im Geiste.
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