Von »Causa« bis »Jour Fixe«

  • Rainer Funke
  • Lesedauer: 2 Min.
* Nachdem sich Regiermeister Klaus Wowereit zuletzt auf der politischen Bühne irgendwie rar gemacht hatte, tauchte er nun wieder auf - unter den Gästen der Berlinale natürlich. Gesprächsthema ganz am Rande: Was wäre, wenn jemand einen Film über das Leben Wowereits drehen würde? Ja, da sollte der 48-jährige Alec Baldwin die Titelrolle spielen, wünscht sich der Regierende jenen aus Filmen wie »Die blonde Versuchung« oder »Pearl Harbor« bekannten US-Mimen. Ob die beiden rein äußerlich einander ausreichend ähneln, mag jeder selbst beurteilen. Gewisse Gemeinsamkeiten liegen freilich vor: Baldwin wollte einst Politiker werden und studierte Politische Wissenschaften, sattelte dann aber um. Wowereit wiederum ist Politiker mit gewissen schauspielerischen Talenten, weshalb er schon mal eine kleine Filmrolle besetzen durfte, beabsichtigt vorerst aber nicht, auf längere Dauer umzusatteln. * »In der Causa ist wirklich alles von allen gesagt worden«, stöhnte Senatssprecher Michael Donnermeyer nach der Senatssitzung auf die Frage, ob der Regierende Bürgermeister vor dem Biermann-Ehrenbürger-Beschluss noch ein Wort dazu geäußert habe. Antwort: »Nein!« Aber Klaus Wowereit werde bei der Verleihung im Roten Rathaus die Laudatio auf »den zu Ehrenden« halten. * Dass Berlins Busfahrer gelegentlich ein muffliges Völkchen sind, bekam Claudia Hämmerling, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, diese Woche höchstselbst zu spüren. Sie begab sich per Bus zum Hauptbahnhof, um in wichtiger Mission per Zug nach Hamburg zu fahren. Wegen eines Verkehrsunfalls blieb der Bus einige hundert Meter vor dem Ziel in einem satten Stau stecken. Doch pochte der Fahrer auf die Vorschrift - die Tür bleibt außerhalb der Haltestelle geschlossen. Erst nach gutem Zureden einiger Fahrgäste ließ der Mann sich erweichen. Und Claudia Hämmerling erreichte zu Fuß ihren Zug - wenn auch nur mit aller Müh und mit Not. * Auch Politiker werden hier und da um Autogramme gebeten. Zur allgemeinen Verwunderung sogar in zunehmendem Maße. Um entsprechenden Bitten auch in optimaler Weise nachkommen zu können, ließ sich Linkspartei-Landesvorsitzender Klaus Lederer entsprechende Autogrammkarten drucken. Das erste Exemplar schenkte er der Linksfraktions-Chefin Carola Bluhm, in deren Büro es jetzt irgendwo in einem Regal lehnt. Was Michael Müller, den Landes- und Fraktionsvorsitzenden der SPD, bei einem Jour fixe bei Carola Bluhm zu der Bemerkung veranlasste: »Na, bei euch ist die Welt ja noch in Ordnung...!«.
#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal