Goldenes Wochenende in Antholz

Deutsche Biathleten erkämpfen drei Weltmeistertitel / Frauen siegen über 12,5 km dreifach

  • Lesedauer: 2 Min.
Goldenes Abschluss-Wochenende für die deutschen Skijäger bei der WM in Antholz: Die Frauen siegen dreifach im Massenstart und gewinnen die Staffel, die Herren krönen mit dem Doppelerfolg im Massenstart durch Olympiasieger Michael Greis und Andreas Birnbacher sowie Staffel-Bronze das schwarz-rot-goldene Wintermärchen. Für Greis war es der erste WM-Einzeltitel seiner Laufbahn. Greis hatte trotz seiner zwei Strafrunden 15,4 Sekunden Vorsprung vor Birnbacher. Dritter wurde der Franzose Raphael Poiree. Die deutschen Frauen gewannen die Staffel ohne Strafrunde und mit nur sieben Nachladern mit 1:07,8 min Vorsprung vor Frankreich und Norwegen (+1:29,7), die je ein Mal die Handicap-Runde laufen mussten. Schon am Sonnabend hatte Andrea Henkel über 12,5 km vor Martina Glagow und Kati Wilhelm den ersten Dreifach-Erfolg für deutsche Biathletinnen bei einer WM gefeiert. Den Staffelsieg machten das Trio und die nun dreimalige Weltmeisterin Magdalena Neuner perfekt. In der Länderwertung siegten die deutschen Skijäger mit fünf Goldenen in den elf Rennen sowie je drei Mal Silber und Bronze vor Norwegen (3/2/2) und Frankreich (1/3/2). Sie wiederholten mit elf Plaketten den als einmalig eingeschätzten Triumph von den Olympischen Spielen 2006 in Turin. Greis wartete im Ziel auf seinen Trainings-Kollegen Birnbacher, der als Einziger am Schießstand fehlerfrei geblieben war. »Ich habe das mitbekommen, und es hat mich zusätzlich motiviert«, betonte Greis, der zuvor bereits den Norweger Ole Einar Björndalen attackiert und zu Schießfehlern verleitet hatte. Auf der Schlussrunde überlief er schnell Birnbacher. »Das war die Krönung des Wochenendes«, bejubelte Bundestrainer Uwe Müssiggang den ersten deutschen WM-Staffelsieg seit 1999 - und spendierte seinen Damen nach der 61. Medaille seiner 17-jährigen Amtszeit noch eine Nacht im Antholzer Seehotel. »Ursprünglich wollten wir heute nach Hause fahren. Doch jetzt ist am Abend feiern angesagt«, jubelte Wilhelm. »Auf den Sieg haben wir uns am Vorabend eingeschworen. Es wurde wieder Zeit, dass wir eine Staffel gewinnen. Zuletzt schafften wir das bei einem Großereignis in Salt Lake City«, erzählte Henkel, die als Einzige des Quartetts bereits vor acht Jahren als Ersatzfrau zum WM-Aufgebot gehörte. Durch den Staffelerfolg stieg Magdalena Neuner zur erfolgreichsten Teilnehmerin und ersten Deutschen auf, die bei einer WM drei Mal siegte. »Der Staffelsieg war aber der Schönste. Es machte vierfach Spaß, weil man zu viert feiern kann«, so Neuner. dpa/ND
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