nd-aktuell.de / 03.05.2017 / Ratgeber / Seite 24

Jeder zweite Haushalt profitiert

Heizkosten 2016

Fast jeder zweite Haushalt kann mit deutlich niedrigeren Heizkosten und auch Rückzahlungen rechnen. Der Deutsche Mieterbund (DMB) schätzt, dass Mieter einer ölbeheizten Wohnung durchschnittlich 14 Prozent und Mieter einer fernwärmebeheizten Wohnung durchschnittlich sechs Prozent weniger zahlen müssen als in der Abrechnungsperiode für das Jahr 2015.

Günstiger Witterungsverlauf

Die Höhe der Heizkostenabrechnung hängt vom individuellen Heizverhalten der Haushalte, dem energetischen Zustand des Hauses und der Wohnung, dem Witterungsverlauf in der Abrechnungsperiode und den Energiepreisen ab. Zwar ist auch 2016 rund ein Prozent des Gebäudebestandes energetisch saniert worden, aufgrund des Witterungsverlaufs in den Wintermonaten 2016 ist aber davon auszugehen, dass der Heizenergieverbrauch um etwa drei Prozent gestiegen ist. Während es in den Monaten Januar bis April keine großen Temperaturunterschiede zum Vorjahr gab, waren insbesondere November und Dezember 2016 deutlich kälter als noch 2015.

Günstige Preisentwicklung

Die Energiepreise sind 2016 gesunken. Im Jahresdurchschnitt wurde Heizöl um 16,9 Prozent, Fernwärme um 8,5 Prozent und Gas um drei Prozent billiger.

Und so sieht die Prognose des Mieterbunds aus:

Die Heizkosten für eine ölbeheizte Wohnung (26,5 Prozent der Wohnungen) sinken 2016 gegenüber dem Vorjahr um 14 Prozent. Für eine 70 Quadratmeter große Wohnung verringern sich die Heizkosten danach um 106 auf 649 Euro. 2013 zahlten die Mieter für diese Wohnungen noch 1085 Euro.

Die Heizkosten für eine fernwärmebeheizte Wohnung (13,6 Prozent der Wohnungen) gehen um sechs Prozent zurück. Für eine 70 Quadratmeter große Wohnung sinken die Heizkosten um 58 auf 907 Euro. Im Jahr 2013 lagen die Kosten noch bei 1055 Euro.

Bei den Heizkosten für eine gasbeheizte Wohnung (49,3 Prozent der Wohnungen) ändert sich praktisch nichts. Es bleibt für eine 70 Quadratmeter große Wohnung bei Heizkosten in Höhe von 830 Euro.

Die Prognose kann das Heizverhalten und den energetischen Zustand des Hauses im Einzelfall nicht berücksichtigen. Bei den Gas- und Fernwärmepreisen können sich lokale und regionale Preisunterschiede ergeben. Der konkrete Ölpreis, der der Heizkostenabrechnung 2016 zugrunde liegt, hängt entschieden davon ab, wann Öl eingekauft, das heißt, wann getankt wurde. Zwischen Januar und April 2016 lag der Ölpreis sogar um 25 bis 30 Prozent niedriger als im Vorjahr.

Trotz dieser Unwägbarkeiten ist die Tendenz klar: Fast jeder zweite Haushalt kann mit zum Teil deutlich niedrigeren Heizkosten rechnen.

Aus: MieterZeitung 1/2017