LINKE will bei Illner im ZDF nicht allein mit der AfD talken

Abgeordnete Sevim Dagdelen wird Auftritt in der »großen« Gesprächsrunde verwehrt

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Berlin. Wenige Stunden vor der ZDF-Talkrunde »Maybrit Illner spezial« am Donnerstagabend (22.15 Uhr) hat die LINKE ihre Teilnahme abgesagt. Man habe »mit Unverständnis und Verwunderung« das Konzept der Sendung zur Kenntnis genommen, teilte der Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Michael Schlick, am Donnerstag in Berlin mit. In der Sendung sollten Politiker mit Blick auf die NRW-Landtagswahl am Sonntag und die Bundestagswahl im Herbst unter dem Titel »Notruf im Wahljahr« über die innere Sicherheit reden.

Das Problem für die Linkspartei war, dass ihre Abgeordnete Sevim Dagdelen laut dem Sprecher mit der AfD-Parteivizechefin Beatrix von Storch in der Sendung separat zusammentreffen sollte. Die Vertreter der SPD (Fraktionschef Thomas Oppermann), CDU (Vizechefin Julia Klöckner), FDP (Vizechef Wolfgang Kubicki) und Grünen (Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth) sollten hingegen in einer großen Runde miteinander diskutieren. Schlick bezeichnete es als völlig unangemessen, wenn die LINKE als stärkste Oppositionspartei im Bundestag nicht in großer Runde mitdiskutieren solle, während die FDP selbstverständlich in der Runde sitze.

»Ob die Große Koalition vor der wichtigen Landtagswahl in NRW inzwischen so nervös ist, dass sie nur mit ihr genehmen Oppositionsparteien diskutieren möchte, oder ob das ZDF die Entscheidung eigenmächtig getroffen hat, wissen wir nicht«, so Schlick. Auf jeden Fall sei ein solcher Umgang »nicht akzeptabel«, und die LINKE hoffe, dass diese Ausgrenzung im Wahljahr ein einmaliger Vorgang bleibt. Agenturen/nd

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