Die Wohnungsnot ist wirklich da, zumindest für Geringverdiener. 100 Berliner Haushalte drängeln sich inzwischen in 95 Wohnungen, berichtet der Stadtsoziologe und kurzzeitige Wohn-Staatssekretär Andrej Holm im Gespräch mit nd-Redakteur Nicolas Šustr bei »ndLive« am Samstag. Nur der gemeinnützige Wohnungssektor kann dauerhaft preiswerten Wohnraum sichern. 150000 leistbare Wohnungen fehlen in der Hauptstadt. Denn private Wohnungsunternehmer finden immer Wege, Mietbegrenzungen zu umgehen, sagt Holm.
»Eine soziale Wohnungspolitik wird uns nicht geschenkt, sondern ist das Ergebnis langer Mietkämpfe. Da hat Friedrichshain-Kreuzberg einen klaren Vorteil. Aber Mietprotest ist ein stadtweites Phänomen«, so der Stadtsoziologe. »Es gibt über 100 Mieterinitiativne in Berlin, wenn die zusammen aufstehen, sind die ganz schön laut«, wirbt er für mehr Vernetzung.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1051914.andrej-holm-und-die-stadt-am-rand.html