nd-aktuell.de / 23.06.2017 / Kultur / Seite 13

Rumsitzen

Theodor-Wolff-Preis

Es gab vier Auszeichnungen für herausragende Texte wie immer, aber auch einen Theodor-Wolff-Preis, der zum ersten Mal vergeben wurde. Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) zeichnete den in der Türkei inhaftierten Journalisten Deniz Yücel aus. Der hatte in der Haft seinen Anwälten eine Dankesrede diktiert, die am Mittwoch verlesen wurde: »Mit einem Wort: Wow! Oder förmlicher, aber nicht weniger euphorisch: Es ist mir eine große Ehre; haben Sie herzlichen Dank für diese Auszeichnung. Für meine Texte habe ich den Theodor-Wolff-Preis nie erhalten, jetzt bekomme ich ihn, indem ich hier bloß dumm rumsitze.«

Die Auszeichnung in der Kategorie »Lokales« erhielt Anja Reich von der »Berliner Zeitung« für einen Text über eine Mitarbeiterin im Bezirksamt von Berlin-Neukölln. In der Sparte »Meinung« ging der Preis an Hans Monath (»Der Tagesspiegel«) für seinen Text »Der Hochmut der Vernünftigen« nach dem Wahlsieg Donald Trumps. In der Kategorie »Reportage« erhielt Marc Neller (»Welt am Sonntag«) die Auszeichnung für seine Geschichte über Cyberkriminalität. dpa/nd