Ein bisschen gepflegter

Bundestag beschließt Reform der Ausbildung für Betreuungsberufe

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Berlin. In einer alternden Gesellschaft werden die Herausforderungen im Pflegebereich immer größer. Doch derzeit fehlt es an ausreichend vielen sowie ausreichend qualifizierten Fachkräften, zudem werden PflegerInnen schlecht bezahlt und arbeiten oft unter prekären Bedingungen. Schon in der Ausbildung hapert es an vielem. Am Donnerstag beschloss nun der Bundestag eine Reform der Pflegeberufe. Vorgesehen ist, ab 2020 eine generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann einzuführen. Absolventen mit diesem Abschluss könnten dann in allen Bereichen der Pflege arbeiten. Abschlüsse in der Kinderkranken- und Altenpflege bleiben zunächst erhalten, 2026 soll der Bundestag prüfen, ob sie weiter notwendig sind. Auf diesen Kompromiss hatten sich die Koalitionspartner SPD und Union nach langen Verhandlungen geeinigt. Zunächst war nur eine einheitliche Ausbildung für alle Pflegekräfte geplant.

Ein großes Manko: Über die Lerninhalte und die praktische Ausgestaltung der Ausbildung entscheidet erst der im September zu wählende Bundestag in der nächsten Legislaturperiode. Die Opposition bezweifelt auch deshalb, dass mit der Reform der Pflegeberuf aufgewertet werde, und stimmte gegen das Gesetz.

Mit dem Gesetz werden spätestens 2020 auch das Schulgeld in der Altenpflege abgeschafft und die Ausbildungsvergütung verbessert. Der Sozialverband SoVD begrüßt das: »Eine gerecht finanzierte Ausbildung ist unverzichtbar, um die Attraktivität des Pflegeberufes zu steigern«, sagte SoVD-Präsident Adolf Bauer. »Es ist ein großer Fortschritt, wenn das Schulgeld in der Pflege künftig entfällt. Dies gilt insbesondere mit Blick auf das Werben um Auszubildende.« Dies sei eine zentrale Voraussetzung, um langfristig die Qualität in der Pflege zu verbessern. Hier bestehe enormer Handlungsbedarf, so Bauer. grg Seite 2

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