nd-aktuell.de / 24.06.2017 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 15

Unwetterfront wütete über Deutschland

Berlin. Eine Unwetterfront mit Gewittern, Orkanböen und Starkregen ist über Deutschland hinweggezogen und hat schwere Schäden angerichtet. Der Bahnverkehr war auch am Freitag vor allem im Osten noch beeinträchtigt. Unfälle und umgefallene Bäume wurden aus ganz Deutschland gemeldet. Mit den Unwettern ging eine Hitzewelle in Deutschland zu Ende, bei der teils Temperaturen von 37 Grad Celsius erreicht wurden. Am Donnerstag trafen die Unwetter vor allem Norddeutschland. In Niedersachsen kamen zwei Menschen um. Im Landkreis Uelzen starb ein 50-Jähriger in seinem geparkten Auto, weil ein Baum auf das Fahrzeug fiel. Bei Gifhorn fuhr eine 83-jährige Frau in einen umgestürzten Baum.

Allein in Hannover wurde die Feuerwehr zu über 500 Einsätzen gerufen. Am Hauptbahnhof drangen in einen Versorgungsschacht 60 000 Liter Wasser ein. Ein Teil des Bahnhofs musste zeitweise von der Stromversorgung getrennt werden. Ein Konzert der US-Rockband Guns n’Roses auf dem Messegelände mit 70 000 Fans wurde unterbrochen und konnte erst am späten Donnerstagabend fortgesetzt werden.

Viel Geduld brauchten Bahnreisende. Die Deutsche Bahn stellte in der Nacht zum Freitag in Hamburg, Hannover, Bremen und Kassel Schlafwagen zur Verfügung, in denen Fahrgäste übernachten konnten. Auch am Freitagmorgen war der Bahnverkehr noch erheblich beeinträchtigt. Streckensperrungen gab es zwischen Magdeburg und Berlin, aber auch noch immer zwischen Hamburg und Hannover. Die Verbindung zwischen Berlin und Köln beziehungsweise Düsseldorf konnte ebenfalls noch nicht durchgehend befahren werden, weil es zwischen Bielefeld und Gütersloh einen Oberleitungsschaden gab.

Die extremen Gewitter mit Sturm und Hagel haben auch schwere Schäden im Wörlitzer Gartenreich angerichtet. Die Parkanlagen bleiben bis auf Weiteres gesperrt, wie die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz am Freitag in Dessau-Roßlau mitteilte . Es seien zahlreiche Bäume umgestürzt. Eine Gefahr für die Besucher sei nicht auszuschließen, hieß es. Agenturen/nd Foto: dpa/André März