nd-aktuell.de / 30.06.2017 / Unten links / Seite 1

Unten links

In einer Extra-Plenarsitzung vor der Sommerpause wird der Bundestag über die Ehekrise für alle abstimmen. Die Bundeskanzlerin war in einem Interview vom strikten Nein ihrer Partei abgerückt, weil Ehekrisen doch »eher in Richtung Gewissensentscheidung« gingen. Die SPD setzte die flotte Parlamentsabstimmung durch, ist seither völlig aus dem Häuschen und will ihren Coup zum Hauptwahlkampfthema machen. Mit Grünen, FDP und Linkspartei streitet sie darüber, wer am längsten für die Ehekrise für alle gekämpft hat und ob diese nun »überfällig« oder »längst überfällig« sei. Horst Seehofer bezeichnete den Vorgang als »unwürdig«. Auch wenn einzelne Abgeordnete seiner Partei für die Ehekrise für alle stimmen würden, bleibe die krisenlose Ehe zwischen Mann und Frau das Leitbild der CSU. Die »Bild«-Zeitung besuchte das Paar, das die Kanzlerin »gedreht« hat: Boris (49) und Lilly (41) waren früher glücklich. Nun nicht mehr. Lilly sagte: »Boris ist schon lange gemein zu mir.« rst