Der Bund der Versicherten (BdV) weist darauf hin, dass bei Anschaffung eines eigenen Hundes oder Pferdes unbedingt eine Tierhalterhaftpflichtversicherung abgeschlossen werden sollte. »Denn richten Haustiere einen Schaden an, muss deren Halter für den Schaden aufkommen. Für seine Haftung ist kein Verschulden erforderlich. Er haftet mit seinem gesamten Vermögen und auch mit seinem Einkommen notfalls ein Leben lang«, erläutert BdV-Pressesprecherin Bianca Boss.
Doch beim Abschluss einer Tierkrankenvollversicherung oder einer Operationskostenversicherung sollte man genau prüfen, ob diese wirklich sinnvoll sind und zudem in die Versicherungsbedingungen gucken, denn hier lauern Fallstricke.
Die Tierhalterhaftpflichtversicherung ist unverzichtbarer Versicherungsschutz für jeden, der Tiere wie etwa Hunde oder Pferde hält oder hütet. Zahme Kleintiere wie Katzen sind über die Privathaftpflichtversicherung mitversichert. Tierhalter müssen nämlich für alle Schäden aufkommen, die das eigene Tier angerichtet hat. Die Deckungssumme sollte daher mindestens bei fünf Millionen Euro pauschal für Sach- und Personenschäden liegen.
Eine gute Tierhalterhaftpflichtversicherung kostet für einen Hund zwischen 50 und 80 Euro im Jahr (Selbstbehalt pro Schadenfall 150 Euro). Pferdebesitzer müssen etwa 100 bis 150 Euro pro Jahr bezahlen (Selbstbehalt pro Schaden 150 Euro).
BdV-Hinweis: Für gefährliche Haustiere wie Schlangen, Spinnen oder Echsen reicht diese Versicherung jedoch nicht. Deren Halter müssen sich speziellen Tierhalter-Haftpflichtversicherungsschutz suchen.
Und wenn der Hund, das Pferd oder die Katze krank werden, gibt es dafür auf dem Markt die Tierkrankenvollversicherung und die Operationskostenversicherung. Sie können das finanzielle Risiko möglicherweise mindern helfen. Doch die Höhe des zu zahlenden Versicherungsbeitrages, der unter anderem von Rasse und Alter abhängt, ist nicht unerheblich.
Tierhalter müssen für eine Tierkrankenvollversicherung für den Hund mit Monatsbeiträgen zwischen 25 und weit über 60 Euro rechnen - Katzen sind etwas günstiger, Pferde wiederum noch teurer. Zudem wird teilweise eine Selbstbeteiligung verlangt. Der Abschluss sollte daher genau überlegt werden.
Tipp: Es macht Sinn, einen Betrag für den Fall der Fälle selber zur Seite zu legen.
Wer dennoch eine Operationskosten- oder Krankenvollversicherung abschließen möchte, sollte unbedingt einen Blick in die Versicherungsbedingungen werfen. Es gibt erhebliche Unterschiede, beispielsweise bis zu welchem Satz der Gebührenordnung für Tierärzte der Versicherungsschutz besteht oder ob und bis zu welcher Höhe es Entschädigungsgrenzen gibt. Und wie lang sind die Wartezeiten? Entfallen sie eventuell? Wie sieht der Leistungsumfang aus? Zudem kann der Versicherer den Vertrag in der Regel nach einem Schadenfall kündigen.
Zu guter Letzt gibt es auch noch eine Lebensversicherung für Pferde, deren Abschluss gut überlegt sein sollte. Sie tritt je nach Bedingungswerk und Tarif ein bei: Tod (Verenden oder Nottötung) oder durch Krankheit, Unfall, Trächtigkeit oder Geburt, Operation, Kastration oder durch Transporte innerhalb Deutschlands oder der EU, bei Brand oder Blitzschlag. Sie kann aber auch bei Diebstahl, Raub, dauernder Zuchtuntauglichkeit durch Krankheit oder Unfall, Totgeburt, Tod oder bei dauernder Unbrauchbarkeit zum Reiten durch Krankheit oder Unfall eintreten.
Der Beitrag richtet sich nach dem Umfang des Versicherungsschutzes, dem Wert des Pferdes, dem Verwendungszweck sowie dem Alter des Pferdes. Besitzer müssen bei einem Wert des Pferdes von 4500 Euro mit Monatsbeiträgen von 15 bis 25 Euro rechnen BdV/nd