nd-aktuell.de / 20.07.2017 / Politik / Seite 20

Russland fürchtet düstere Kräfte

Fidget Spinner soll auf manipulative Wirkung überprüft werden

Moskau. Gerüchte über manipulative Kräfte des Spielzeugs Fidget Spinner haben russische Behörden auf den Plan gerufen: Die Verbraucherschutzbehörde Rospotrebnadsor kündigte am Dienstag eine Untersuchung über mögliche Gesundheitsgefahren des Fingerkreisels für Kinder an. Vorausgegangen war ein Bericht des russischen Fernsehens, wonach Fidget Spinner die Nutzer anfällig für Botschaften der politischen Opposition machen könnten.

Das Spiel mit dem Kreisel sei »eine Art von Hypnose«, habe »oft einen negativen Effekt auf die Psyche« und mache einen Menschen »anfällig für Manipulation«, so der TV-Sender Rossija 24. Es sei »wahrscheinlich kein Zufall«, dass die Fingerkreisel auf Kundgebungen der Opposition verkauft würden. Die Kreml-nahe Website »Life News« veröffentlichte einen Bericht über »sieben Tragödien«, denen Kindern beim Spielen mit dem Fidget Spinner widerfahren seien: Zu den Unglücklichen gehörte ein sechsjähriger Junge, dessen Finger in dem Spielzeug festklemmte.

Rospotrebnadsor verwies auf die »aggressive Vermarktung« des Spielzeugs für Kinder und Jugendliche. Man habe Wissenschaftler mit einer Untersuchung der Auswirkungen beauftragt.

In sozialen Netzwerken sorgte die Ankündigung für Belustigung. Der Komiker Juri Chowanski schrieb auf Twitter: »Wie testet man das? Sollen tausend Kinder nun tausend Stunden lang tausend Spinner drehen und dann einen Test ablegen?« AFP/nd