nd-aktuell.de / 20.07.2017 / Kultur / Seite 14

Wiedersehen mit Freunden

Haus der Kulturen der Welt: zehn Jahre »Wassermusik«

Hansdieter Grünfeld

Der Erfolg gibt den Machern recht. Mittlerweile ins elfte Jahr gekommen, hat die Veranstaltungsreihe »Wassermusik« sich endgültig zu einem der beliebtesten Freiluftereignisse Berlins gemausert. Wie gehabt, erstreckt sich das Konzert- und Filmangebot auch in diesem Jahr über vier Wochenenden. Hinzu kommen zwei donnerstägliche Diskussionsrunden bei freiem Eintritt und sogar eine Modenschau. Bei Wetterunbill flüchtet man sich von draußen in die Ausstellungshalle oder das Auditorium des Hauses der Kulturen der Welt.

Zehn Jahre Konzerte! Was lag da näher, als alte Auftrittserfolge nochmals auf der Bühne Revue passieren zu lassen? Oumou Sangare, weltbekannte Sängerin aus Mali, darf da ebenso wenig fehlen, wie der algerische Rai-Star Khaled oder die Barmer Boys. Sie stammen aus Nordwest-Indien und sind garantiert keine Mitglieder bei der namensgleichen deutschen Krankenkasse. Südamerika kommt durch Bixiga 70 nochmals zu Ton - und mit den Cumbia All Stars. Mit Jazzereignissen locken als Neuzugänge Newen Afrobeat sowie das Gitarrengenie und musikalische Jazzchamäleon Arto Lindsay, der die Konzertreihe eröffnet. Am »fetten Jazz-Freitag«, dem 4. August, kommen gleich zwei großartige Ensembles zu Ton, erst Idris Ackamoor & The Pyramids und danach die südafrikanische Piano-Ikone Abdullah Ibrahim mit Ekaya.

Elf Filme werden jeweils ab 22 Uhr gezeigt. Diejenigen, die die Buslinie 100 benutzen müssen, um auf den Heimweg zu kommen, können jedoch fünf dieser Streifen nicht sehen, weil deren Spieldauer über die Abfahrtszeit der letzten Busse hinausreicht. Die BVG ist eigentlich verpflichtet, auf Anfrage bei entsprechend besuchten Veranstaltungen den Fahrtakt zu verlängern. In einem RBB-Interview versicherte der musikverantwortliche Detlef Diedrichsen schon vor Jahren, dieser Problematik Rechnung zu tragen - offenbar leider ohne Erfolg.

»Wassermusik«, vom 21. Juli bis zum 13. August im Haus der Kulturen der Welt, John Foster Dulles Allee 105, Tiergarten