nd-aktuell.de / 02.08.2017 / Brandenburg / Seite 10

Neuer Preis für Zivilcourage ausgelobt

Max-Dortu-Auszeichnung wird erstmals verliehen

Potsdam. Zur Erinnerung an den Potsdamer Revolutionär Max Dortu (1826-1849) hat Brandenburgs Landeshauptstadt eine neue Auszeichnung ausgelobt. Der Max-Dortu-Preis für Zivilcourage und gelebte Demokratie werde erstmalig am 22. Oktober verliehen, teilte die Stadtverwaltung in dieser Woche mit. Initiator ist der Historiker Julius Schoeps, Direktor des Potsdamer Moses-Mendelssohn-Zentrums für europäisch-jüdische Studien (MMZ).

Mit dem Preis sollen Akteure geehrt werden, die sich für die Freiheit des Individuums und für eine demokratisch verfasste Gesellschaft engagieren und dabei auch mutige, unkonventionelle Wege gehen, hieß es. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung werde alle zwei Jahre verliehen.

»Der Preis ist Symbol und Anerkennung für ein solches Engagement in der Gesellschaft, in der ein demokratisches Miteinander durchaus keine Selbstverständlichkeit ist und deshalb geschützt, geschätzt und vorgelebt werden muss«, erklärte der Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD): »Der Preis soll zudem ein Zeichen setzten, dass Zivilcourage und der mutige Einsatz für demokratische Grundrechte von der Landeshauptstadt Potsdam aktiv unterstützt werden.«

Max Dortu gehört den Angaben zufolge zu den populärsten Freiheitskämpfern der 1848er Revolution und trat leidenschaftlich für die Rechte ein, die heute die Grundlage des Zusammenlebens in Deutschland bilden. Diese Rechte, darunter Meinungsfreiheit, Presse- und Versammlungsfreiheit und politische Gleichberechtigung, wurden 1949 im Grundgesetz festgeschrieben.

Max Dortu wurde am 29. Juni 1826 als Sohn eines Berliner Justizrats in Potsdam geboren und beteiligte sich als Streiter für die Republik an der Märzrevolution von 1848 in Berlin und später an einem Aufstand in Potsdam. Der Verhaftung entzog er sich durch die Flucht nach Belgien und ging dann ins Exil nach Frankreich. 1849 beteiligte er sich an der Badischen Revolution. Im Juli 1849 wurde er in Freiburg festgenommen, wegen Kriegsverrat zum Tode verurteilt und am 31. Juli 1849 hingerichtet. epd/nd