nd-aktuell.de / 03.08.2017 / Brandenburg / Seite 12

Schritt gegen den Mangel an Hebammen

Eberswalde. Eine neuen Hebammenschule in Eberswalde (Barnim) soll dem beklagten Fachkräftemangel auf diesem Gebiet im Land entgegen wirken. Am 1. November startet der Schulbetrieb nordöstlich von Berlin mit 15 Auszubildenden, und in den beiden darauffolgenden Jahren beginnen jeweils nochmals so viele. Das teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Potsdam mit.

Der Landeshebammenverband begrüßt nach eigenen Angaben die neue Ausbildungsmöglichkeit, bislang würden nämlich nur in Cottbus Hebammen ausgebildet. Erst jüngst hatten Hebammen erneut Alarm geschlagen, weil es von ihnen zwischen Oder und Elbe bei steigenden Geburtenzahlen immer weniger von ihnen gebe. Als ein Problem hatte der Hebammenverband zu wenige Auszubildende in Brandenburg genannt. Zugleich stieg im ersten Halbjahr 2016 die Geburtenzahl in Brandenburg: Es kamen 10 100 Babys zur Welt, das waren fast 1000 Kinder mehr als im Vergleichszeitraum 2015, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg in Potsdam mitteilte.

Träger der neuen Hebammenschule ist die Bildungseinrichtung Akademie der Gesundheit Berlin/Brandenburg, die neben Eberswalde auch Standorte in der Hauptstadt und Bad Saarow (Oder-Spree) betreibt. Am Campus Eberswalde gibt es bislang zwei Schulen unter dem Dach des Vereins - eine für Gesundheits- und Krankenpflege/-hilfe und eine für Logopädie.

Die nun dritte Ausbildungsstätte wird Schule für Hebammen und Entbindungspfleger heißen, wie Akademieleiter und Geschäftsführer Jens Reinwardt auf Anfrage sagte. Krankenhäuser hätten im Vorfeld signalisiert, dass sich ein Hebammenmangel abzeichne. Auch deshalb habe man sich für die Schule am Standort Eberswalde entschieden.

Für die erste Hebammen-Ausbildungsgruppe lägen schon mehr Bewerbungen vor als es Plätze gibt, wie Reinwardt ergänzte. Die Hebammen-Ausbildung könne auch mit einem dualen Studium kombiniert werden. Dem Gesundheitsministerium zufolge gibt es derzeit in Brandenburg 25 Krankenhäuser mit geburtshilflichen Abteilungen. dpa/nd