ASTA

Lexikon der Bewegungssprache

  • Lesedauer: 1 Min.

Ein düsterer Gang, vollgestopft mit muffigen Sofas, ausrangierten Elektrogeräten, leeren Flaschen und Stapeln von Flugblättern, Zeitschriften und Broschüren. Die Räume rechts und links davon sind kaum heller und sehen genauso aus. Auf Plakaten und Mitteilungen an den Wänden stehen fürchterlich viele Abkürzungen: StuPA, FSR, FBR, FSK, AFLR, LiLi, RCDS - und natürlich AStA. Denn in einer solchen Unterwelt residierte die studentische Regierung mit ihrem Hofstaat, den Referaten. Wie optisch zu erkennen, war der Allgemeine Studierendenausschuss traditionell immer links. Das war so selbstverständlich, dass immer nur ein Bruchteil der Studierenden an der Wahl zum Studierendenparlament teilnahm, das wiederum den AStA wählt. Die größte Schwierigkeit des AStA bestand darin, dass die Nicht-Linken unter den Studierenden, die traditionell nicht in den AStA gewählt wurden, dem AStA vorwarfen, links zu handeln, also ein allgemeinpolitisches Mandat wahrzunehmen. Das darf der nämlich nicht. Bis heute. Das ist aber häufig kein Problem mehr, denn es gibt inzwischen rechte ASten und sogar Ampel-Koalitionen. Dann ist bestenfalls noch ein muffiges Sofa übrig. rst

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