nd-aktuell.de / 15.08.2017 / Politik / Seite 5

Diplomatie ist dringend

Weltweite Sorge um Zuspitzung der Lage auf der koreanischen Halbinsel

In der belgischen Hauptstadt beriet am Montag die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Montag mit den für Sicherheitsfragen zuständigen EU-Botschaftern über »mögliche weitere Schritte« der Europäischen Union in der Korea-Frage. Das sogenannte Politische und Sicherheitspolitische Komitee hätte regulär eigentlich erst am 31. August wieder zusammenkommen sollen. Als Grund für das Sondertreffen gelten neben den jüngsten nordkoreanischen Raketentests auch die eskalierenden Spannungen zwischen US-Präsident Donald Trump und der Führung in Pjöngjang. Nordkorea hatte zuletzt gedroht, Raketen in Richtung der Pazifikinsel Guam abzufeuern, auf der die USA einen strategisch wichtigen Militärstützpunkt unterhalten. Zuvor hatte Trump offen wie noch kein US-Präsident Nordkorea militärisch gedroht. Deutschlands Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte deswegen sogar vor einem Atomkrieg gewarnt.

Moon Jae-in für politische Lösungen im Nord-Süd-Konflikt

Der südkoreanische Präsident Moon Jae-in dringt auf eine politische Lösung des Konflikts mit Nordkorea. Moon sagte in Seoul, es dürfe keinen Krieg auf der koreanischen Halbinsel geben. Er sei sicher, dass auch die USA besonnen und verantwortlich reagieren würden. Pjöngjang müsse jedoch sein bedrohliches Verhalten einstellen. Nach Einschätzung der südkoreanischen Regierung ist die Wahrscheinlichkeit aber gering, dass Nordkorea diese Drohung umsetzt.

US-Stabschef traf in Seoul ein und will weiter nach Peking

Am Montag traf sich General Joseph Dunford, Vorsitzender des Vereinigten Generalstabs der US-Streitkräfte mit dem südkoreanischen Präsidenten in Seoul. Die USA haben rund 30 000 Soldaten in Südkorea stationiert. Nach seinem Besuch in Südkorea plant Dunford einen in China

China verkündet Importstopp und erfüllt so UN-Beschluss

Im Konflikt um das Raketen- und Atomprogramm Nordkoreas hat China einen Importstopp gegen das Nachbarland angekündigt. Die Einfuhr von Eisen, Eisenerz, Kohle, Blei und Meeresfrüchten aus Nordkorea sei künftig verboten, teilte das Handelsministerium mit. Die Regierung in Peking setzt damit den jüngsten Sanktionsbeschluss des UN-Sicherheitsrats gegen Nordkorea um. Der UN-Sicherheitsrat hatte die schärferen Sanktionen bereits vor der jüngsten Eskalation am 6. August beschlossen. Die Sanktionen könnten das ohnehin bereits isolierte Nordkorea rund eine Milliarde Dollar (rund 843 Millionen Euro) an Einnahmen pro Jahr kosten. Agenturen/nd