Neue Zweifel im Fall Oury Jalloh

Wer legte den Brand in der Zelle? Ermittlungen nach Halle abgegeben

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Berlin. Im Fall des 2005 in einer Dessauer Polizeizelle bei einem Feuer gestorbenen Asylbewerbers Oury Jalloh weckt ein Gutachten neue Zweifel an der bisher offiziellen Todesversion. Analysen ließen fraglich erscheinen, dass Jalloh »tatsächlich an den Folgen des Brands gestorben sein kann«, berichtet die »Welt« unter Berufung auf Justizkreise. Sollte dies zutreffend sein, müsste ein Anderer die Matratze in der Zelle angezündet haben. Die Staatsanwaltschaft will die Umstände des Geschehens klären; u.a. die Frage, ob möglicherweise Polizisten den 36-Jährigen misshandelt und angezündet haben könnten. Er war an Händen und Füßen gefesselt. Urteile, die davon ausgingen, dass der Mann aus Sierra Leone seine Matratze selbst angezündet hatte, werden schon länger angezweifelt.

Zudem wurde bekannt, dass der Fall offenbar nicht mehr von der Dessauer Staatsanwaltschaft bearbeitet wird. Das Verfahren wurde im Juni nach Halle übertragen. Als Grund wurde dienstliche Belastung der Mitarbeiter in Dessau genannt. Agenturen/nd

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