»Rennfahrer sollen Rennen fahren«

Jan Schaffrath begrüßt Radsportkompromiss

Der Streit zwischen dem Radsport-Weltverband UCI und den Organisatoren der großen Landesrundfahrten ist vorerst beigelegt. Die ProTour-Teams werden bei Paris-Nizza, dem ersten Rennen dieser Serie, starten. ND sprach mit T-Mobiles sportlichem Leiter JAN SCHAFFRATH (35) über die Einigung und seinen Wechsel vom Milram-Team zurück zu T-Mobile.

ND: Herr Schaffrath, Ihre Fahrer dürfen bei Paris-Nizza starten. Wie bewerten Sie den Kompromiss zwischen den Rennorganisatoren und der UCI?
Jan Schaffrath: Ich habe gehofft, dass sich alle einigen am Runden Tisch und dass letztendlich der Sport nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Rennfahrer sollen Rennen fahren. Wir haben uns auf Paris-Nizza vorbereitet, und so ist es natürlich sehr schön, dass wir das Rennen auch bestreiten können.

Geht es denn bei dem Streit wirklich nur um das Unibet-Team, das werberechtlich in Frankreich nicht zugelassen ist, oder steckt da etwas anderes dahinter?
Ich glaube, dass es da handwerkliche Probleme gibt und hoffe, dass die nun gelöst sind.

Sie sind viele Jahre bei Telekom und T-Mobile gefahren, waren dann ein Jahr bei Milram und kommen nun zurück. Was hat sich alles verändert in dieser Zeit?
Im Prinzip das komplette Team, das kann man überhaupt nicht miteinander vergleichen, sollte man auch nicht. Wir sind ein neu formiertes Team, angefangen vom Personal, also den sportlichen Leitern bis zum Management. Auch in Bezug auf die Rennfahrer hat sich da eine Menge verändert und neu strukturiert. Ich hoffe, dass wir da einen guten Weg einschlagen.

Es gibt keinen Ullrich mehr, keinen Zabel. Und in der sportlichen Leitung keinen Ludwig oder Godefroot. Kennen Sie überhaupt noch irgendjemanden dort?
Ja, mit Rolf Aldag bin ich persönlich selber noch gefahren. Von daher kennen wir unsere Stärken und auch unsere Schwächen. Wir haben großes Vertrauen zueinander, können über alle Probleme miteinander reden und ihnen schnell entgegenwirken. Da gibt es keinerlei Berührungsängste. Die sportlichen Leiter Valerio Piva und Brian Holm kenne ich auch noch aus der aktiven Laufbahn.

Haben Sie versucht, Erik Zabel auch wieder mit zurückzunehmen?
Nein. Erik geht seinen Weg und ich meinen. Natürlich ist es immer schön, wenn man gemeinsam gehen kann, aber man sollte nicht in den Weg des Anderen eingreifen.

Hat das von T-Mobile propagierte Selbstbild als großer Anti-Dopingkämpfer dazu beigetragen, dass Sie dorthin zurückzugehen?
Nein, das würde ja heißen, dass es bei Milram keinen Anti-Dopingkampf gibt. Mich hat das Sportliche gereizt, neue Strukturen aufzubauen, den Nachwuchs wirklich intensiv zu betreuen. Das ist eine sehr ehrliche und professionelle Arbeit. Wir testen die Fahrer frühzeitig in Freiburg und checken ihre gesundheitlichen Werte.

Führt T-Mobiles neuer Anti-Dopingkampf dazu, dass häufiger zusammen trainiert wird, um die Fahrer besser zu kontrollieren?
Wir haben zwar verschiedene Trainingslager, aber es ist immer schwierig im Radsport, wo die Rennfahrer nicht alle an einem Ort sind, zu sagen: »Wir machen jetzt ein Training.« Zu vielen Terminen finden drei Rennen gleichzeitig statt, da bekommt man die Fahrer nicht einfach zusammen. Kontrollen finden aber sowohl im Training als auch beim Wettkampf statt.

Aber was macht T-Mobile jetzt anders als früher?
Ich weiß nicht, was da im Hintergrund gelaufen ist. Ich kann nur für mich beurteilen, dass ich jetzt eine Aufgabe bekommen habe, die mir wirklich Spaß macht. Ich gebe mein Sprint-Knowhow an junge Leute wie Gerald Ciolek oder André Greipel weiter. Das ist eine Riesenherausforderung für mich.

Noch ein Abschlusskommentar zum Rücktritt von Jan Ullrich?
Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute.

Gespräch: Oliver Händler
ND: Herr Schaffrath, Ihre Fahrer dürfen bei Paris-Nizza starten. Wie bewerten Sie den Kompromiss zwischen den Rennorganisatoren und der UCI?
Jan Schaffrath: Ich habe gehofft, dass sich alle einigen am Runden Tisch und dass letztendlich der Sport nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Die Rennfahrer sollen Rennen fahren. Wir haben uns auf Paris-Nizza vorbereitet, und so ist es natürlich sehr schön, dass wir das Rennen auch bestreiten können.

Geht es denn bei dem Streit wirklich nur um das Unibet-Team, das werberechtlich in Frankreich nicht zugelassen ist, oder steckt da etwas anderes dahinter?
Ich glaube, dass es da handwerkliche Probleme gibt und hoffe, dass die nun gelöst sind.

Sie sind viele Jahre bei Telekom und T-Mobile gefahren, waren dann ein Jahr bei Milram und kommen nun zurück. Was hat sich alles verändert in dieser Zeit?
Im Prinzip das komplette Team, das kann man überhaupt nicht miteinander vergleichen, sollte man auch nicht. Wir sind ein neu formiertes Team, angefangen vom Personal, also den sportlichen Leitern bis zum Management. Auch in Bezug auf die Rennfahrer hat sich da eine Menge verändert und neu strukturiert. Ich hoffe, dass wir da einen guten Weg einschlagen.

Es gibt keinen Ullrich mehr, keinen Zabel. Und in der sportlichen Leitung keinen Ludwig oder Godefroot. Kennen Sie überhaupt noch irgendjemanden dort?
Ja, mit Rolf Aldag bin ich persönlich selber noch gefahren. Von daher kennen wir unsere Stärken und auch unsere Schwächen. Wir haben großes Vertrauen zueinander, können über alle Probleme miteinander reden und ihnen schnell entgegenwirken. Da gibt es keinerlei Berührungsängste. Die sportlichen Leiter Valerio Piva und Brian Holm kenne ich auch noch aus der aktiven Laufbahn.

Haben Sie versucht, Erik Zabel auch wieder mit zurückzunehmen?
Nein. Erik geht seinen Weg und ich meinen. Natürlich ist es immer schön, wenn man gemeinsam gehen kann, aber man sollte nicht in den Weg des Anderen eingreifen.

Hat das von T-Mobile propagierte Selbstbild als großer Anti-Dopingkämpfer dazu beigetragen, dass Sie dorthin zurückzugehen?
Nein, das würde ja heißen, dass es bei Milram keinen Anti-Dopingkampf gibt. Mich hat das Sportliche gereizt, neue Strukturen aufzubauen, den Nachwuchs wirklich intensiv zu betreuen. Das ist eine sehr ehrliche und professionelle Arbeit. Wir testen die Fahrer frühzeitig in Freiburg und checken ihre gesundheitlichen Werte.

Führt T-Mobiles neuer Anti-Dopingkampf dazu, dass häufiger zusammen trainiert wird, um die Fahrer besser zu kontrollieren?
Wir haben zwar verschiedene Trainingslager, aber es ist immer schwierig im Radsport, wo die Rennfahrer nicht alle an einem Ort sind, zu sagen: »Wir machen jetzt ein Training.« Zu vielen Terminen finden drei Rennen gleichzeitig statt, da bekommt man die Fahrer nicht einfach zusammen. Kontrollen finden aber sowohl im Training als auch beim Wettkampf statt.

Aber was macht T-Mobile jetzt anders als früher?
Ich weiß nicht, was da im Hintergrund gelaufen ist. Ich kann nur für mich beurteilen, dass ich jetzt eine Aufgabe bekommen habe, die mir wirklich Spaß macht. Ich gebe mein Sprint-Knowhow an junge Leute wie Gerald Ciolek oder André Greipel weiter. Das ist eine Riesenherausforderung für mich.

Noch ein Abschlusskommentar zum Rücktritt von Jan Ullrich?
Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute.

Gespräch: Oliver Händler

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