Eine Hymne zum 775. mit 775 Sängern

(ND). Am 7. März 1232 erhielt Spandau von den Markgrafen Johann I. und Otto III. das Stadtrecht. Das heutige 775. Jubiläum wird bis in den Herbst hinein gefeiert. Wo Havel und Spree zusammenfließen, entstand schon im achten Jahrhundert eine Burganlage auf einem slawenzeitlichen Burgwall. Die Vogtei Spandau war Sitz der Landesverwaltung im Havelland. Im Dreißigjährigen Krieg wurde hier eine Garnison untergebracht, die Stadtbefestigung wurde ausgebaut. Die Festung wurde erst von Napoleons Truppen 1806 eingenommen, dann von russischen, später von preußischen Truppen belagert, bis die Franzosen 1813 kapitulierten. Der preußische Staat baute seit Beginn des 19. Jahrhunderts im Schutz der Festung den Ort zum Zentrum der Rüstungsindustrie aus. 1903 wurde der Festungsstatus aufgehoben, daraufhin expandierte die Privatindustrie. Die erste demokratische Wahl zur Stadtverordnetenversammlung von Spandau fand im März 1919 statt, doch schon ein Jahr später beschloss die »Verfassunggebende preußische Versammlung« das Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin, das im Oktober 1920 in Kraft trat. Damit wurde Spandau zum damals achten Bezirk der Großgemeinde Berlin. Eine Ausstellung zum Jubiläum zeigen ab Donnerstag im Gotischen Haus in der Altstadt, Breite Str. 32, die Heimatkundliche Vereinigung Spandau 1954 e.V. und der Briefmarkensammler-Klub Spandau 1904 e.V. Schützenfest und -umzug sowie die szenische Darstellung der Spandauer Geschichte finden am 13. Mai vor dem Rathaus und auf dem Schützenhof statt. Bei Burgspielen auf der Zitadelle werden am 20. Mai historische Sportarten ausgetragen. Ein Fest auf dem Fort Hahneberg gibt am 2. Juni Einblick in die Zeit der Festungsbesatzung. Das Havelfest verwandelt vom 15. bis 17. Juni die Altstadt in eine Festmeile. Beim Musikschulfest am 30. Juni kommt es auf der Zitadelle zur »Welt-Uraufführung« der Spandau-Hymne, zu der sich 775 Sänger und drei Orchester treffen. Historische Musik, Tänze und Akrobatik bietet am 28. Juli die 1. Spandauer Festungsnacht auf der Zitadelle. »Altstadtfest und Weinsommer« heißt es vom 30. August bis 2. September mit einem bunten Bühnenprogramm. Noch ein Burgfest wird vom 7. bis 9. September auf der Zitadelle gefeiert. Die Burg ist ebenfalls Schauplatz eines abendlichen Lichterfestes am 6. Oktober. Und am 28. Oktober klingen die Jubiläumsfeierlichkeiten mit einem Fest auf den Innenhöfen des Rathauses aus.