Zuwachs bei gelben und Bio-Tonnen

Müll auf eine Million Tonnen verringert / Laut Senat verbesserte Verwertung

  • Klaus Joachim Herrmann
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.
Vor allem von gelben und Bio-Tonnen hatte nach der Senatssitzung die Chefin der Umweltverwaltung Katrin Lompscher (Linkspartei) gestern zu berichten. Soeben war ihr Bericht an das Abgeordnetenhaus zum Abfallwirtschaftskonzept für das Land Berlin beschlossen worden. 720 000 Einwohner sollen bis Sommer dieses Jahres Zugang zu dem System »Gelbe Tonne Plus« erhalten, nachdem es September 2006 noch 500 000 waren, kündigte die Umweltsenatorin an. Die »Gelbe Tonne Plus« dient der Erleichterung der getrennten Sammlung von Haushaltskleingeräten wie z. B. Fön, elektrische Zahnbürste oder Rasierer. Deren Entsorgung solle den Bewohner »so angenehm wie möglich« gemacht werden. Das erfordere eine relativ hohe Dichte der Aufstellung. Als eine »sinnvolle Entwicklung« würde die Senatorin eine künftig »flächendeckende« Aufstellung von Bio-Tonnen begrüßen. Die Entscheidung obliegt allerdings dem Abgeordnetenhaus. Die Umweltverwaltung steuert zur Debatte die Erkenntnis bei, das Aufkommen organischer Abfälle ließe sich auf diese Weise verdoppeln. Allerdings würde die zusätzliche Erfassung die Müllgebühren um 2,5 bis 3 Euro pro Jahr für die Berliner steigen lassen, weil auch weniger stark besiedelte Gebiete zu berücksichtigen wären. Derzeit haben etwa 2,7 Millionen Einwohner vor allem der Innenstadt Zugang. Insgesamt fallen jährlich rund 280 000 Tonnen organische Abfälle bei den Berliner Haushalten an. Die gesammelte Bioabfallmenge beträgt etwa 15 Kilogramm pro Einwohner. Im Februar 1996 begannen die BSR mit der Aufstellung der Bio-Tonne, mehrfach war allerdings auch ein sogar vollständiger Verzicht im Gespräch. Der Bericht verweist darauf, dass der Berliner Siedlungsabfall im Jahr 2006 mit rund einer Million Tonnen im Bereich der Voraussagen des im Januar 2005 vom Senat beschlossenen Abfallwirtschaftskonzeptes blieb. Die Entsorgung sei in der Müllverbrennungsanlage Ruhleben und weiteren mechanisch-biologischen bzw. mechanisch-physikalischen Behandlungsanlagen bis zum Jahr 2015 gesichert. Die Anlagen arbeiteten auf dem aktuellen technischen Niveau zuverlässig und erfüllten die Forderungen des Umweltschutzes. Insgesamt sind die Müllmengen in Berlin nach Angaben Katrin Lompschers in den vergangenen zehn Jahren fast kontinuierlich zurückgegangen. Sie sanken von knapp 1,7 Millionen Tonnen im Jahr 1996 auf eine Million 2006. Der Anteil des wiederverwerteten Abfalls stieg von 1996 bis 2006 von 445 000 auf 615 000 Tonnen. Das sind etwa 40 Prozent. Wesentlich höher liegt der Recycling-Anteil bei den Gewerbeabfällen. Hier werden inzwischen 97 Prozent wieder verwendet. Die Gewerbeabfäll...

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