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Die Bedeutung einer gesunden Darmflora

  • Lesedauer: 2 Min.
Magen und Darm sind wie Lunge und Luftröhre »keine inneren Organe«, sondern quasi eingestülpte Kontaktflächen zur Umwelt, sagt Hans-Jürgen Tietz, Professor für Mikrobiologie und Leiter des Instituts für Pilzkrankheiten in Berlin. Rund 70 Prozent der Immunzellen in unserem Körper lauern im Darm. Durchdringen bakterielle Moleküle die oberste Zellschicht unseres Darms, erkennt sie unser Immunsystem als Fremdlinge und bildet Antikörper, die den krank machenden Keimen bald übel zusetzen. Fresszellen in der Darmschleimhaut sorgen dafür, dass normalerweise keine Keime ins wirkliche Innere des Körpers vordringen. Doch auch das Heer aus etlichen Billionen von Bakterien im Darm ist lebenswichtig für uns. Die Mikroben spalten nicht nur Nahrungsbestandteile auf, die der Mensch sonst nicht oder nur sehr schwer verwerten könnte. Gewissermaßen als Platzhirsche verteidigen sie ihre Reviere im Darm gegenüber bakteriellen Eindringlingen. Die Mikroben einer gesunden Darmflora arbeiten sozusagen als Mitarbeiter eines rund um die Uhr tätigen Erkennungsdienstes, der Gefahren abwehrt und dabei gleich noch unser Immunsystem stählt. Übung macht auch hier den Meister. »Wenn im Darm keine Pilze und Bakterien lebten, würde unser Immunsystem dahinsiechen«, sagt Hans-Jürgen Tietz. Die kleinen Helfer müssen allerdings ständig ersetzt werden, denn wir scheiden sie in großen Mengen aus. Etwa ein Drittel unseres Kots besteht aus Bakterien. Sie haben einen Job erledigt, für den wir ihnen dankbar sein solllten, auch, wenn es schwer fällt. ws
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